Heute, mal wieder...

Brief zum Thema Liebe und Traurigkeit

von  Straßenköter

Und heute, mal wieder, merke ich, wie du mich fertig machst. Du machst mich so irre, dass ich am liebsten diese beschissenen drei Jahre wegschmeissen will. Naja, viel vergessen kann ich ja nicht.
Wie du mir unendliche Male versprochen hast, dass du kommst, dass du da bist. Nichts. Und die unzähligen anderen Versprechen. Junge, werd erwachsten, du bist nicht mehr fünf Jahre alt! Nur denke ich das, und spreche es nicht aus, genauso wie tausend andere Sachen, die mir so unglaublich auf der Seele brennen. Ich halte meinen Mund, nur um dich nicht zu verletzen und du reisst mir immer wieder die gleichen Wunden auf, hälst mir immer wieder die selben "Fehler" vor.
Nein, ich bin nicht perfekt, ich bin eine kleine Egoistin, weil ich mich bisher allein durch Leben kämpfen musste, die sich schwer auf andere einlässt. Ich bin verwirrt und chaotisch, weil ich tausend Dinge gleichzeitig erledigen muss. Ja, ich bin auch zynisch, und hab einen morbiden Humor und hasse Leute, die ihre Dummheit durch die Gegend posaunen und faul und noch tausend Dinge gleichzeitig, na und?
Das hast du mal an mir geliebt. Heute? Heute bin ich mal wieder nicht so sicher.

Und heute, mal wieder, machst du mich so fertig, du wirfst mir Sachen vor, für dich ich nichts kann. Und deine Gründe sind so kindisch...
"Was gibts neues bei dir?", frage ich dich, und deine Antwort ist "nichts". Aber, wenn wir uns dann sehen, sind plötzlich tausend Dinge passiert.
"Wie geht es dir?", frage ich dich, und deine Antwort ist "gut". Aber ich erfahre von unzähligen anderen Leute, dass es dir scheisse geht.
"Was machst du?", frage ich dich, und deine Antwort ist "keine Zeit"; du machst immer das gleiche - Feiern, arbeiten, Freunde treffen. Geld verdienst du keins mit deiner Arbeit, sagst du selbst. Feiern gehst du nicht so oft, Freunde triffst du auch nicht mehr so viele. Aber interessanterweise hast du immer genug Zeit und Geld zum feiern, zum Ausgehen, und für tausend andere Sachen. Und das tut weh. Dass ich immer an letzter Stelle komme. Dass alles irgendwie wichtiger ist. Ich will mich nicht an die erste Stelle drängen (auch wenn ich vielleicht ein recht dazu hätte...), aber so wie heute, mal wieder frage ich mich, was ich dir bedeute.
Heute, mal wieder, frage ich mich, ob du mich liebst, je geliebt hast.
Heute, mal wieder, weiss ich, wie weh du mir tust - oft mit Absicht.

Und heute, mal wieder, frage ich dich: Überwiegen die guten, oder die schlechten Tage?

...und ich habe das Gefühl, es sind die schlechten Tage, aber was kann ich für diesen hofnnungslosen Optimismus?...

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