Adventus

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Die wächsernen Tage brennen gierig
der einen Nacht entgegen,
spenden spärlich(es) Licht,
aschgraue Zuversicht,
die sich auf schwachem Eise bewegt.
Die einen sagen: JA,
die anderen: Nein – zum Leben,
doch hoffen alle einem Ziel entgegen,
das tausendfach erhellt,
die friedenssüchtge Welt
und jedes Jahr aufs Neue
aus den Fenstern quillt
und nur die Sehnsucht stillt.

Symbole, die an grünen Zweigen hängen,
erwärmen die Seele und das Gemüt,
erleuchtet ist dieser Heuchelschein,
er dringt in jedes Leben ein,
ein Dieb, der die wahre Stunde kennt.

Leer ist das Bild,
das einst die Seele gestillt,
überfüllter Schrein einer frohen Botschaft,
abgebrannt der Docht, der in der Finsternis loderte
einer freudigen Ankunft entgegen.
Die stille Zeit, sie schreit
kein Te Deum dem Himmel entgegen.

Die Seelenarmut trägt ein äußeres Gewand,
und ausgebrannt sind all die Völkerscharen,
die jedes Jahr dies heuchlerische Spiel
von neuem spielt,
das Ziel ist: ein innerliches Licht zu wahren,
dass längst dem Schein der Heiligkeit entronnen,
denn golden waren zwar die Locken (dieses Knaben),
der sonnenhaft besonnen schien,
doch innerlich brennt der Hass seit Jahren,
der auch vom lodernden Feuer nicht gestillt,
weil er ein Schein von Heiligkeit, ein altes Bild.
Gott bewahre unsere Schuld in Schuldlosigkeit,
die wir der Welt in dieser Zeit zuwenden
in Form von freudigen Spenden.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Fuchsiberlin (21.11.11)
Ein kritisches Gedicht,
und ja so ist es oftmals...

An 365 Tagen sollte Licht von Herzen gespendet werden,
und nicht nur in einer bestimmten Zeit.

Ganz liebe Grüße
Jörg
Rechtschreibprüfung (30)
(21.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 21.11.11:
Das fällt schon von alleine runter, wenn der Spieß nur lang genug gedreht wird.
Kann nicht jeder, so raffinierte und zeitadäquate Gedanken haben wie du.
Bin eine fettige Seele - der Totengräber der Kunst.
Liebe Grüße, Georg
Rechtschreibprüfung (30) antwortete darauf am 22.11.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Georg Maria Wilke schrieb daraufhin am 22.11.11:
Achte auf deine Wortwahl, dann geht es schon besser.
Habe keinen Grund beleidigt zu sein - gehöre nicht zu den "Mimosen".
Habe noch eine schöne Adventszeit.
Gruß Georg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram