Der Berg hinter unserem Dorf trägt Blüten. Wie kleine weiße Blumensträuße.
Es ist so grün auf den Wiesen und so grau am Himmel.
Ich sollte verreisen
Ich sollte einfach die Hand zwischen die Dächer schieben und einen Wolkenzipfel herunterziehen. Als Begleitung.
Heute Nacht habe ich von dir geträumt. Du hast deinen Frack an und sitzt mit Elisabeth im Konzert - oder heißt sie Maria oder Jelena? Wie schön sie aussieht. Wie sie duftet! Nur leider hörst du schlecht. Die Musik rauscht in deinen Ohren. Sie ist hell und dunkel zugleich und geheimnisvoll. Sie ermüdet dich. Wie der Duft der Frauen.
Ich lächele. Heute Nacht habe ich von dir geträumt. Es war ein angenehmer Traum. Du warst so freundlich. Du warst gut zu mir und deine Frau auch. Mehr weiß ich nicht.
Mein Auto ist silbergrau und ganz neu.
Hinten im Gepäckraum liegt mein kleiner roter Koffer. Ich mag Rot. Ich mag auch Weiß. Doch hier ist zu viel Grau.
Solange die Berge blau sind, lohnt sich der weite Weg. Ich fahre los. Die Wolken verschieben sich während der Fahrt. Sie werden immer dunkler. Nach einer Weile wirken die Berge etwas zu steil für mich. Also kehre ich um. Das Meer ist mir doch lieber, solange es blau ist. Ich tausche die grauen Wolken gegen weiße ein, die Stille gegen den Wind. Der weite Weg lohnt sich. Immer.
Da stehe ich nun auf der Düne und sehe den Schiffen zu, wie sie am Horizont versinken. Wie die Sonne.
Sollte es kalt werden, werde ich nach dir rufen. Du weißt, wie du mich findest. Elisabeth (oder Maria oder Jelena) wird ein Einsehen haben. Verlorene muss man suchen, wirst du ihr sagen. Und sie wird dir glauben. Dir schon. Sie schon.
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