Ich höre ihn vor den Fenstern. Er prasselt auf die Straße. Endlich ist er da. Die lange Trockenheit machte den Pflanzen zu schaffen. Und mir die Hitze.
Nun ist es kühl und nass, und alles scheint gut.
Und plötzlich bist auch du wieder da. Mit dem Regen bist du gekommen. Er hat dein Haar feucht werden lassen. Still sitzt du mir gegenüber. Lächelst. Wie früher. Als ob es nie anders gewesen wäre.
Trotzdem ist es ungewohnt. Aufregend ungewohnt. Deine Nähe hatte ich nicht erwartet. Weil doch alles zwischen uns anders geworden war seit dem letzten Regen. In deinen Augen lese ich Freundlichkeit und Güte. Das Schreckliche, Andere ist vorbei. Du bist zurückgekehrt und der Regen. Ich kann endlich durchatmen. Wie gut das tut.
Da senkt sich fast unmerklich nach und nach der Boden unter mir, ich finde keinen Halt und gleite langsam hinunter. Auch deine Stimme rutscht weg – wo ist deine Stimme geblieben? Wie soll ich mit dir reden, wenn du stumm bist? Selbst deine Augen und dein Gesicht verlieren sich. Wenn nur das Gleiten aufhörte und die Unsicherheit und die Hilflosigkeit.
Als ich aufwache, ist nichts mehr gut.
Nur der Regen.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.