Scheinbar.

Alltagsgedicht zum Thema Betrachtung

von  franky

*

Scheinbar ist nur halb gelogen
Vorhang leicht gezogen
Fragebogen nicht beglichen
Wahrheit durchgestrichen.

Falten trüben klares Denken
Widersprüche lenken
Wollen nie die Schuld begleichen
Nur den Blick beschleichen.

Scheinbar willst du mich belichten
Aber doch verzichten
Bienenkorb aus Strohgeflecht
Wertlos und doch echt.

Brandung die Vernunft zerstört
Wehrt sich unerhört
Blattgedrücktes Selbstbewusstsein
Soll auch dir gewogen sein.

Scheinbar willst du mich beschenken
Kann ich nicht verdenken
Lorbeerkranz neu aufgefrischt
Hauptwärts dann erlischt.

Scheinbar ist nur halb gelogen
Übern Tisch gezogen
Ist der Esel aufgezäumt
Wird das Blattgold abgeräumt.

*
© F. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text

Skandia (43)
(26.09.12)
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 princess meinte dazu am 27.09.12:
Da kann ich mich der Frau Kollegin bedenkenlos anschließen. Klartext mit spürbarer Kraft in starken Bildern. Gefällt mir gut! Liebe Grüße, Ira

 AZU20 antwortete darauf am 27.09.12:
So sehe ich es auch. LG

 Fuchsiberlin (26.09.12)
In diesem "Scheinbar" steckt viel an Wahrheit.

Lg
Jörg

 Füllertintentanz (07.10.12)
Das nenne ich mal Klartext. Gut vorstellbare Bilder, die du mit deinem Vorhang, dem Lorbeerkranz (der in meiner Vorstellung verdorrt und gelb ist) und der durchscheinenden Wahrheit malst. Doch am Besten getroffen finde ich deine beiden Schlusszeilen, die schmettern so herrlich klare Kante entgegen.
LG, Sandra
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