Kriegsregeln
Aphorismus zum Thema Krieg/Krieger
von Nachtpoet
Kommentare zu diesem Text
Widerspruch! Ein Krieg ohne Regeln ist eine einzige Eskalation des Grauens. Aber das hat mit dem zweiten Teil deines Satzes eigentlich nichts zu tun, denn es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem Krieg an sich und dem Kriegsausbruch. Der Kriegsausbruch ist eine gravierende Änderung aller Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens. Die Regeln des Krieges bestimmen diese Bedingungen nach der vollzogenen Änderung.
Ok, dann nenne mir einen Krieg, bei dem die Eskalation des Grauens ausgeblieben ist. Der zweite Teil deines Widerspruchs ist meiner Ansicht nach genau die Illusion die ich meinte, denn man wird natürlich Regeln für den Krieg erstellen, aber Ranghöhere kommen oft ohne Strafe bei Missachtung der Regeln davon oder die Regeln werden nach belieben geändert. Womit sich die Frage stellt, welche Regeln im Krieg eigentlich die richtigen sind. Die Regeln der Nächstenliebe alleine würden mein Aphorismus schon unterstreichen und alle anderen Regeln aushebeln... Danke für deine Gedanken!
Nicht eskalierte Kriege sind z.B.:
a) Der Falklandkrieg,
was allein die Diskussion über die Versenkung des argentinischen Kreuzers Admiral Belgrano durch das britische JagdU-Boot Conqueror zeigt, das die Regeln des Krieges griffen hier, die eben immer eine Totalisierung verhindern sollen.
Auf der politischen Ebene konnte derartiges nicht geschehen, eben weil für beide Seiten, die den Krieg aus innenpolitischen Gründen vom Zaun brachen (Argentinien: Die Junta wollte so ihr Bestehen sichern, GB: Die konservative Regierung Thatcher wollte so ihre Wiederwahl sichern), eine strafverfolgende Instanz fehlte, die es mittlerweile - bei allen unübersehbaren Schwächen - mit dem internationalen Gerichtshof gibt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem
b) preußisch-österreichischen Krieg 1866.
Von Bismarck aus machtpolitischen Gründen (Klärung der Vorherrschaft im deutsch-mitteleuropäischen Raum) begonnen, gab es auch in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. keine Instanz, die das hätte aburteilen können. Die Herrschenden waren damals niemandem Rechenschaft schuldig, so wie sie es auch heute noch weitestgehend, wenn auch nicht absolut, sind.
Der Krieg selber verlief innerhalb der (sich damals juristisch konstituierenden) Regeln des Krieges. Ironischerweise war es eben jener Bismarck, der gegen seinen König eine wie auch immer geartete Eskalation verhinderte. Als Folge davon hat dieser Krieg auch keine Spuren im kollektiven Bewusstsein der Menschen hinterlassen.
Auf der anderen Seite stehen z.B. die an sich eskalierten Kriege wie z.B.
c) der I. Weltkrieg 1914 - 1918,
für dessen Eskalation z.B. die alliierte Blockade oder der Gaskrieg sprechen, dessen Auswirkungen oft übersehen werden, war doch gegen Ende jede dritte(!) abgefeuerte Granate eine Gasgranate,
oder
d) der II. Weltkrieg 1939 - 1945,
der einen, vor allem in seinen Ausmaßen, bis dahin unbekannten Rassismus gegen die Kriegsregeln in die militärische Auseinandersetzung einbrachte. Der systematisch umgesetzte Rassismus, hauptsächlich ausgehend vom Deutschen Reich, dürfte allgemein bekannt sein. Ebenso rassistisch waren jedoch im Pazifik Japaner und Amerikaner eingestellt. Die Japaner hielten ihre Gegner für verweichlichte Konsumisten, die sich gar nicht vorstellen konnten, was es heißt wie ein echter (japanischer) Mann zu kämpfen und nicht wenige amerikanische Menschen wunderten sich z.B. über die guten japanischen Flieger, weil die 'aus ihren Schlitzaugen doch gar nichts sehen konnten'.
Insbesondere a) und b), aber auch c) und d) als Gegenbeispiele sprechen für meine Argumentation. Es scheint erschreckend einfach zu sein, aber um die Handlungen der Oberen - in deinem Aphorismus als in dem Wort 'Kriegsausbruch' zusammengefasst - in ihren Handlungen durch verbindliche Regeln zu regulieren, braucht man eine Instanz, die regulierend eingreift, wie es sie für die unteren Chargen schon seit Urzeiten in jedem Land/in jeder Armee mit der Militärgerichtsbarkeit gibt.
a) Der Falklandkrieg,
was allein die Diskussion über die Versenkung des argentinischen Kreuzers Admiral Belgrano durch das britische JagdU-Boot Conqueror zeigt, das die Regeln des Krieges griffen hier, die eben immer eine Totalisierung verhindern sollen.
Auf der politischen Ebene konnte derartiges nicht geschehen, eben weil für beide Seiten, die den Krieg aus innenpolitischen Gründen vom Zaun brachen (Argentinien: Die Junta wollte so ihr Bestehen sichern, GB: Die konservative Regierung Thatcher wollte so ihre Wiederwahl sichern), eine strafverfolgende Instanz fehlte, die es mittlerweile - bei allen unübersehbaren Schwächen - mit dem internationalen Gerichtshof gibt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem
b) preußisch-österreichischen Krieg 1866.
Von Bismarck aus machtpolitischen Gründen (Klärung der Vorherrschaft im deutsch-mitteleuropäischen Raum) begonnen, gab es auch in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. keine Instanz, die das hätte aburteilen können. Die Herrschenden waren damals niemandem Rechenschaft schuldig, so wie sie es auch heute noch weitestgehend, wenn auch nicht absolut, sind.
Der Krieg selber verlief innerhalb der (sich damals juristisch konstituierenden) Regeln des Krieges. Ironischerweise war es eben jener Bismarck, der gegen seinen König eine wie auch immer geartete Eskalation verhinderte. Als Folge davon hat dieser Krieg auch keine Spuren im kollektiven Bewusstsein der Menschen hinterlassen.
Auf der anderen Seite stehen z.B. die an sich eskalierten Kriege wie z.B.
c) der I. Weltkrieg 1914 - 1918,
für dessen Eskalation z.B. die alliierte Blockade oder der Gaskrieg sprechen, dessen Auswirkungen oft übersehen werden, war doch gegen Ende jede dritte(!) abgefeuerte Granate eine Gasgranate,
oder
d) der II. Weltkrieg 1939 - 1945,
der einen, vor allem in seinen Ausmaßen, bis dahin unbekannten Rassismus gegen die Kriegsregeln in die militärische Auseinandersetzung einbrachte. Der systematisch umgesetzte Rassismus, hauptsächlich ausgehend vom Deutschen Reich, dürfte allgemein bekannt sein. Ebenso rassistisch waren jedoch im Pazifik Japaner und Amerikaner eingestellt. Die Japaner hielten ihre Gegner für verweichlichte Konsumisten, die sich gar nicht vorstellen konnten, was es heißt wie ein echter (japanischer) Mann zu kämpfen und nicht wenige amerikanische Menschen wunderten sich z.B. über die guten japanischen Flieger, weil die 'aus ihren Schlitzaugen doch gar nichts sehen konnten'.
Insbesondere a) und b), aber auch c) und d) als Gegenbeispiele sprechen für meine Argumentation. Es scheint erschreckend einfach zu sein, aber um die Handlungen der Oberen - in deinem Aphorismus als in dem Wort 'Kriegsausbruch' zusammengefasst - in ihren Handlungen durch verbindliche Regeln zu regulieren, braucht man eine Instanz, die regulierend eingreift, wie es sie für die unteren Chargen schon seit Urzeiten in jedem Land/in jeder Armee mit der Militärgerichtsbarkeit gibt.