Einseitiger Dialog über keinen Wetterbericht

Prosagedicht zum Thema Entfremdung

von  TassoTuwas

Wenn er zu ihr gesagt hätte

Ein südatlantisches Sturmtief
strebt unter starkem Einfluß
warmer äquatorialer Winde
Richtung nördlicher Biscaya
wodurch es offensichtlich
schnell an Heftigkeit verliert
erste störende Randausläufer
erreichen die irische See
morgen gegen Mitternacht

Wenn er dieses gesagt hätte
wäre ihm ihre Gleichgültigkeit
sogar verständlich erschienen
aber er sagte weder dieses
noch etwa

Der von den Azoren abwärts
strömende Hochdruckkeil
überwischt mit seiner Flanke
die patogonische Küstenebene
damit verbundene Turbulenzen
führen an  den Osthängen Balis
zu heftigen Schneeverwehungen
aber nur in den Schrebergärten
pensionierter Schrankenwärter

Was er tatsächlich sagte war
...ach was - vergessen wir es
jetzt wo ihre Eiszeit beginnt

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (29.05.13)
Ah...! Es hat also tatsächlich einen Grund, warum die Leute so gern über das Wetter reden. Damit sie eben über nix anderes reden müssen. Und wenn das besser so ist, sollte man vielleicht darüber nachdenken, einfach mal den Mund zu halten. Nicht jeder Gedanke ist es wert, ausgesprochen zu werden und das trifft umso mehr auf kein Gedanken zu.

 TassoTuwas meinte dazu am 29.05.13:
So ist es, was aber keinen furchlosen Schreiber daran hindert, dieses als nichtig Erkanntes in einem, was es auch immer sei, textlich zu verwursten.
Zufrieden??
;-))))) TT
(Antwort korrigiert am 29.05.2013)
(Antwort korrigiert am 29.05.2013)
Möwe (63)
(29.05.13)
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chichi† (80) antwortete darauf am 29.05.13:
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 TassoTuwas schrieb daraufhin am 29.05.13:
Hallo Ilona,
es ging um Geschwätzigkeit, Smaltalk, das Aneinander-Vorbeireden, die Oberflächlich- und Unverbindlichkeitkeit, bis hin zum bla-bla.
Du sagst es, oft "der Anfang vom Ende".
So war es auch gemeint.
Liebe Grüße TT

 TassoTuwas äußerte darauf am 29.05.13:
Hallo Gerda,
auch dir ein Dankeschön, dass du zum Kern vorgedrungen bist.
Liebe Grüße TT

 ViktorVanHynthersin (29.05.13)
Die sich unter Hochdruckeinfluss verschiebenden Isobaren, in Verbindung mit der im Süden lauernden Kaltfront, bilden Schäfchenwolken, die sich über Bitterfeld türmen. Diese wiederum lassen Wetterbauer Mertens (Bitterfeld-Süd) an der Vorhersage der Offenbacher Kristallkugelschieber zweifeln. ... was wollte ich eigentlich schreiben ))
Wetterfrosch-artige Grüße
Viktor

 TassoTuwas ergänzte dazu am 29.05.13:
Hallo Viktor,
die Erforschung des Einflusses des Wetters auf zwischenmenschliche Beziehungen steht erst am Anfang.
Mit diesem Beitrag hoffe ich der Wissenachaft wertvolle Impulse gegeben zu haben.
Herzliche Grüße TT

 Didi.Costaire (29.05.13)
Die Frau von heute will eben keinen (Wetter-)Frosch.
Liebe Grüße, Dirk

 TassoTuwas meinte dazu am 29.05.13:
Hallo Dirk,
die Frau von heute bekommt den Mann von heute.
Das war gestern so und wird morgen so sein.
Es ist kein Fortschritt zu erkennen.
Liebe Grüße TT

 tulpenrot (29.05.13)
Um der Vollständigkeit halber müsste man einen zweiseitigen Monolog führen ... doch halt, das ist ja langweilig. Dies hier ist kurzweilig und versteckt gekonnt seine Botschaft hinter Scheininformationen. Die Scheingefechte sind demnach auch nicht weit, vermute ich. Es wäre gut gewesen, wenn man rechtzeitig etwas gegen den eisigen Nordwind getan hätte. Doch lieber liefert man sich dem Nichtssagenden aus, verliert sich in Nichtigkeiten und erntet Sturm. Und niemandem macht das etwas aus.
War mal schön, so zu verweilen.
LG
tulpenrot

 TassoTuwas meinte dazu am 30.05.13:
Mit dem zweiseitigen Monolog, das hat was.
Grübel, grübel....
Schönen Feiertag
LG TT

 tulpenrot meinte dazu am 30.05.13:
Hallo TT, eben lese ich noch mal meinen Kommentar hier und wollte sicherstellen, dass du ihn nicht als Kritik auffassen sollst! Man könnte ihn jedenfalls so missverstehen... Das wäre mir aber gar nicht recht, sondern ich habe einfach anhand des Textes entlanggedacht, ausgeschmückt, "Fäden" verfolgt... Versucht, mich einzufinden in den Hintergrund des Textes.... Also SO war das gemeint von mir.
Wie aber ein zweiseitiger Monolog aussehen sollte, weiß ich auch nicht. Vielleicht ein Janusgesicht? Als konkrete Poesie? Ein Spiegeltext (falls es so etwas überhaupt gibt oder geben könnte)?
Also noch mal: Mir gefällt dein Text - ich hoffe, das Sternchen hat die richtige Richtung gestern schon vorgegeben.
Dir auch schönen Feiertag und gute Ideen. (Bei mir ist wieder "Verkehrsstockung")
LG
tulpenrot

 TassoTuwas meinte dazu am 30.05.13:
Hallo tulpenrot,
Kritik, ...nö, und wenn, von dir wäre sie bestimmt begründet und sachlich.

Zweiseitiger Monolog.
In der Runde wird lebhaft diskutiert, nur einer schweigt hartnäckig. Stößt ihn sein Nebenmann an und sagt,
"Sprichst du nie?"
"Doch doch", antwortet der Gefragte, "ich schätze lange Dialoge".
"Aber bei uns bist du still...", sagt der und nach kurzer Pause , "...wenn nicht mit uns, mit wem unterhälst du dich denn dann so ausführlich?"
"Mit mir selbst, ich führe Selbstgespräche".
"Oh...", staunt der Andere, "...und warum?
Antwort, "Weil ich niveauvolle Gespräche liebe!"

Aua.
Danke für deine Nachricht und Nachsicht und einen schönen Abend
Liebe Grüße
TT

 tulpenrot meinte dazu am 31.05.13:
Nachricht ja, Nachsicht? Hab keine Veranlassung dazu - du bist zu bescheiden.
Deine Pointe des Monologs ist übrigens gut!
Auch liebe Grüße
t.
Festil (59)
(23.06.16)
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 TassoTuwas meinte dazu am 23.06.16:
Halle Ferstil,
nein, bin vom keinem Fach, verfüge allerdings über ein umfangreiches "Halbwissen" von allem und nichts )))
Hat mich gefreut, dass du gestöbert hast!
Liebe Grüße
TT

 harzgebirgler (08.05.21)
oft wenn sich dinge neigen
ist eh der rest gern schweigen.

lg
harzgebirgler

 TassoTuwas meinte dazu am 08.05.21:
Schweigen ist besonders fein
geeignet beim alleine sein!

Herzliche Grüße
TT
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