Requiem in Blau oder Schwarz aber nicht in Grün

Prosagedicht zum Thema Apokalypse

von  duluoz

...überall auf den Straßen wachsen Sonnenblumen
...aufgebrochenes Beton...sengende Hitze..vertrocknete Bäume...die Luft zum Atmen brodelt...

es regnet Blut und Hass

die Liebenden sehnen sich nach Blumen
wollen essen und schlafen

aber alle Maschinen rosten fest
Türen stehen immer einen Spalt weit offen
keiner ist niemals allein

Albträume jagen durch unsere Seelen
Tag und Nacht
Schweißgebadet lassen wir Wasser

die Freiheit der bildenden Künste besteht darin
Angst zu haben vor neuen sinnlosen Gesetzen
oder 48 Stunden hintereinander arbeiten
um doch noch zu überleben
der Geruch von Maschinenpistolen und Todesstrafe
zieht sich in deine Nase

leblos aussehende Menschen auf weißen Schimmeln
verschwinden im bläulichen Dunst
stahlharter Gerichtsmauern
leere Gehirne hinter den Gesichtern faltiger Richter
die andersdenkende zu " Lebenslänglich "
das heißt "Selbstmord ", verurteilen

...warum ist " Hitlers Mein Kampf " ständig ausgeliehen
in den Bibliotheken des Wahnsinns...

der Tag wendet sich zur Nacht
niemand schläft
Angst
zerschlagene Hoffnungen poltern wie Przellan
an uns herunter
Angst

...zerknirscht spazieren wir...stolpern wir....über ausgemergelte Fleischklumpen...

viel lauter als gewöhnlich klappern hunderte Leichenwagen hinter uns her...


Anmerkung von duluoz:

...und immer wieder die Angst und die Wut über Ungerechtgkeit, Willkür und Ignoranz, gehen mir diese Gedanken in und aus dem Kopf...

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