Ein herbstlicher Ruf

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Die Schlehe reift
berauscht erblickt
das freie Auge
blaue Beerenfrüchte –
all die verborgenen Herbsteslieder
kehren in die
Erinnerung wieder.

Schon ziehen morgens
dunstige Schleier
über Waldessaum und Weiher
und künden diese
in sich gekehrte Zeit
mit einer gelassenen Heiterkeit.

Noch wärmen die Strahlen der Sonne,
noch schwärmt die Seele in wohliger Wonne,
doch frage ich mich:
bin ich bereit
für diese Gelassenheit,
die sich über alles breitet,
wenn der Mensch
die herbstlichen Wege
zum Winter hin abschreitet.

Die Zeit,
die schweigende,
ist blutleer und ausgereift,
ist ein Ast voller Früchte,
ist früchteschwer und bereit.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (45)
(26.09.13)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 26.09.13:
Danke lieber John - fürs Verweilen und die unbeschwerte Heiterkeit . Wie recht du hast, dass Reime Schwere nehmen können, wie die meisten Kindergedichte zeigen. Ich freue mich über deinen Kommentar. Liebe Grüße, Georg
wa Bash (47)
(26.09.13)
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 EkkehartMittelberg (26.09.13)
Man lese mit Bedacht die letzte Strophe dieses gelassenen Gedichts. Sie hat es in sich.
LG
Ekki
chichi† (80)
(27.09.13)
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