Folgen der Trunksucht

Sonett zum Thema Drogen/ Alkohol

von  Möllerkies

Dieser Text ist Teil der Serie  Spitzen-Verse*
Kompressen her! Und leg sie auf die Stirne!
Am Gaumen klebt die Zunge. Ich brauch’ Wasser.
Tret’ vor den Spiegel: War ich jemals blasser?
Es pocht in meinem Kopf. Mir platzt die Birne.
 
Reich mir das Aspirin! O diese Schmerzen!
Für mich gibt’s heut nur Hering – meine Güte:
Reanimierung durch Elektrolyte.
Üb Nachsicht bitte, mir ist nicht nach Scherzen.
 
Hast du mein Handy? Wo sind meine Schlüssel?
Spar deine Witze, das ist gar nicht lustig.
Tragödie ist’s und Drama, denn ich muss mich
Ü‐übergeben, bin schon an der Schüssel.
 
Chaotisch geht es zu in meinem Magen.
K. o. bin ich – sonst gibt es nichts zu sagen.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (22.02.14)
Ich muss schon sagen, Mölli, du hast eine sehr gestrenge Muse, dass sie dich zwingt, außer dem Ertragen des Katers ihn dann auch noch im Sonett zu verarbeiten.
Es ist aber etwas Nachvollziehbares dabei herausgekommen. )

 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
Aber nein, Ekki, da gibt es eine strenge Arbeitsteilung: Das lyrische Ich ist dicht, und ich dichte, ganz gemäß dem Motto "nicht reimen und reihern".

 susidie (22.02.14)
Besser wohl, nichts zu sagen. Laute könnten den Betroffenen ja wohl noch zusätzlich quälen. Aua, das tut richtig weh schon beim Lesen. "So nett" ist der Zustand sicher nicht. Lebensecht beschrieben würde ich sagen. Gruß von Su

 Möllerkies antwortete darauf am 22.02.14:
Ja, es ist eins meiner authentischsten Gedichte. Danke, Su.

 TrekanBelluvitsh (22.02.14)
Aber nur gaaaaanz leise vorlesen...

 Möllerkies schrieb daraufhin am 22.02.14:
:D

 plotzn (22.02.14)
Hallo Martin,
Ü-übergeben" ist eine wunderbare Lautmalerei!
Wohl dem, der in solchen momenten jemand Verständnivollen an seiner Seite hat

Liebe Grüße,
Stefan

 Möllerkies äußerte darauf am 22.02.14:
Danke, Stefan.
Gringo (60)
(22.02.14)
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 Möllerkies ergänzte dazu am 22.02.14:
Ich werd's dem Lyrischen Ich ausrichten.

 niemand (22.02.14)
.
.

Antwort der Ehegattin:
.
O.K. ich werd wohl Dein K.O. bedenken,
zuvor jedoch les ich Dir die Leviten:
Wars nötig so unkontrolliert zu spriten,
sich derart an den Alkohol verschenken?
.
Ich reich Dir weder Hering, noch Tablette,
auch Mitleid will heut nicht mein Herz bewohnen.
Ich denk nicht Deine Kneip-Kur zu belohnen,
troll dich, Du Rollmops, daher schnell ins Bette
.
und kotz nicht wieder auf die Auslegware,
es wurd inzwischen schon der vierte Boden
geliefert und verlegt, dank der maroden
Promill-Morall der letzten beiden Jahre.
.
Ich werd Dich heute sicher nicht behudeln,
versteckt sind Autoschlüssel und das Handy.
Und die moralsche Predigt, die beend i
mit einem letzten Satz: Musst Du stets buddeln???
.
.
mit scherzlichen Grüßen, niemand )))
(Kommentar korrigiert am 22.02.2014)

 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
:D Au, das schmerzt doppelt, wenn zu den unverschuldeten Nachwirkungen der Geselligkeit auch noch die Mitleidlosigkeit der Lebensgefährtin kommt. Kein Wunder, dass sich unsereins wieder in die Kneipe flüchtet, sobald er wieder ein Biergas festhalten kann ... Danke für deine witzige Antwort, Irene.
MarieM (55)
(22.02.14)
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 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
Danke für dein Verständnis, Marie.
holzköpfchen (31)
(22.02.14)
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 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
Vielen Dank, holzköpfchen.
janna (66)
(22.02.14)
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 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
Danke für das Lob, janna.
Scrag (28)
(22.02.14)
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 Möllerkies meinte dazu am 22.02.14:
Danke, Markus, freut mich sehr.
Beaver (41)
(23.02.14)
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 Möllerkies meinte dazu am 23.02.14:
Danke für das Lob, Manuel. Und um mich nicht dem Verharmlosungsverdacht auszusetzen, hier noch eine klare Distanzierung, mit einem Verweis auf Robert Gernhardts  "Ökumenischen Dialog".
(Antwort korrigiert am 23.02.2014)
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