O Pfirs-Ich mein Pfirs-Ich - Kurzer Traktat von den Verwandtschaftsverhältnissen des lyrischen Ichs

Experimenteller Text zum Thema Absurdes

von  LotharAtzert

Wenn man von Däml-Ich und Herrl-Ich spricht ... nein, ich fange anders an ...
Wassermänner - die meisten wissen vielleicht, wovon "ich" (blanko-Ich) rede - schreiben für gewöhnl-ich mit ihrem Wellensitt-Ich - dh. gesittet in Wellen hoch und runter.
Ein anderes, das Prosa-Ich, nennt diesbezügl-ich keine Zugvögel-Namen, surft und schreibt mit seinem Fürchterl-Ich. Dem sei zugewunken:
"- Bleib auf dem Tepp-Ich ..!"

Im Orient, jenseits von Bagdad, wo die Mörder jetzt ... webten einst fleissige Hände den fliegenden Teppich. Ich habe einen solchen unlängst erworben. Von Mattes - das ist der mit dem Ruder, dem nichts rauslief.  Erst rief er: "Da nimm's mit - das Ruder." und danach: "Da hast du auch noch den scheiß fliegenden Tepp-Ich ... Depp Du!"
So einer war das, der Mattes, der verschenkte Schätze und je weniger er besaß, umso zufriedener wurde er.

O Pfirs-Ich mein Pfirs-Ich - Teil II
Man kann sich soviele ICH's zusammenreimen (und -leimen) im Geist, wie man unverarbeitete Widersprüche in sich trägt. Also endlos.
Und genauso kann man es umkehren: alle Ich's sind in einem einzigen versammelt. Doch das eine beharrende Ich, das ursprüngliche ... ist unauffindbar. Sucht man das Folgende, so wird man wahrscheinlich nichts davon finden:
Es hat keine Größe.
Es hat kein Gewicht.
Es hat keine Farbe.
Und es wird nicht weniger etwa durch Verlust eines Körperteils.
Meine Lehrer sagen, daß es, obwohl substanzlos, aus den fünf Äther-Aggregaten Form, Empfindung, Wahrnehmung, Bildekräfte und Bewußtsein besteht. Diese sind ein Leben lang am Weben einer Struktur, aber keinen Moment gibt es, wo es in sich beharrt.
Gier, Haß und Unwissenheit sind sein Motor. Alles Anhaften, so subtil es auch sein mag, ist Gier. Jede Abneigung, sie muß nicht erst bis ins Bewußtsein dringen, ist Haß und jede Art des Nichtverstehenkönnens von Zusammenhang wird als Unwissenheit bezeichnet.
Dem Aufmerksamen ist vielleicht nicht entgangen, daß Anhaftung oder Gier und Abneigung oder Haß die beiden Pole der Unwissenheit sind. Auch sind sie wie Feuer und Wasser: Die Flamme haftet an dem, was sie verzehrt und erlischt, sobald die Nahrung aufgebraucht ist. Feuer - und also die Gier - ist immer getrieben auf der Suche nach Verzehrbarem - während Wasser oder Hass in Umkehrung davon alles Ungewünschte abwehrt.
Allein dieses zu wissen, betrachten, bedenken zu können, ist mehr, als bloß ein Anfang, denn es handelt sich um einen Weg der Umwandlung von Geistesgiften in essentielle Weisheit.
Mögen alle Wesen ihn beschreiten können.


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Kommentare zu diesem Text


 Regina (18.08.14)
Ich finde den Text sehr interessant, aber nicht absurd.

 LotharAtzert meinte dazu am 18.08.14:
Soso soso ... dann lade ich Dch gern ein zu einem Flug auf meinem Teppich.
B-Site (30)
(18.08.14)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 18.08.14:
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Das freut mich sehr
BabetteDalüge (67)
(18.08.14)
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 18.08.14:
Möchte zu gern wissen, von wem die Leserwertung "profan" kommt.
Danke
Gruß
Lothar
B-Site (30) äußerte darauf am 19.08.14:
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 19.08.14:
Ich vermute einen Fan von Roberto dahinter - wegen dem Blanko-Ich ))
B-Site (30) meinte dazu am 19.08.14:
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