Erdbeben der Liebe IV

Erzählung zum Thema Welten

von  pentz

Steine der Liebe IV

30.09.14

Liebe Gülgün

Es sieht so aus, als ob Angela Merkl recht behalten soll, als sie nach unserem ersten Treffen meinte: „Das ist gelaufen!“, wobei sie sich darauf bezog, dass ich nicht bei Dir ins Haus einziehen darf.
Auch was die pubertierende 13-Jährige Tochter anbelangt, hat sie richtig vermutet: diese wird sich zurückziehen, aber sie macht ja noch mehr, sie zerstört Einrichtungsgegenstände. Deine Tochter ist ja auch dagegen, dass ich ins Haus ziehe. Sie macht darüberhinaus Schwierigkeiten und Du lässt Dir von ihr den Lauf der Dinge vorschreiben. Schuldgefühle macht sie Dir ja auch wegen der Scheidungen – das darf nicht sein, dass Kinder ihren Eltern Vorwürfe machen, das kann, darf und soll nur umgekehrt sein. Ich würde mir das nicht bieten lassen.
Klar, wenn Du sie ins Internat in die Türkei nach Ankara schickst, ist das für Dich ein Eingeständnis des Versagens. Aber von Deinem ersten Mann bekommst Du auch keine Unterstützung, der übt auch keinen Druck auf die Tochter aus. Auch, wenn Deine Eltern zu Besuch kommen für drei Monate, dann musst Du eine horrende Stromrechnung bezahlen und darfst alles ausbaden.
Gleichzeitig machen sie Dir Schwierigkeiten und schreiben Dir vor, was Du zu tun und zu lassen hast – wie Deine große Tochter. Die kriegt das wahrscheinlich mit, dass Du der Amboss in der Familie bist, und nimmt sich dementsprechend Rechte heraus, die ihr nie und nimmer zustehen.
Für mich ist kein Platz in Deiner Familie dabei.

Auch Du bist dagegen, dass ich in Dein Haus einziehe.
Du hast dieses Haus erworben. Es ist ein älteres Haus. Deine Ansprüche von Wohlstand entspricht dies nicht. Du musst dauernd Renovierungsarbeiten machen. Dein Ex-Mann hilft Dir dabei. Ich, kein Handwerker, kann Dir schlecht oder nur mit größeren Umständen helfen. Daher auch Dein Wunsch, dass ich mir extern, ein Haus oder Wohnung, Unterkunft suchen soll.
Für mich ist kein Platz in Deinem Heim.

Du sagst, Du lebst bescheiden mit Deiner Familie. Tatsache ist, verglichen mit anderen, trifft das nicht zu. Wenn ich Dich daran erinnern  darf, dass die beiden Söhne meiner Schwester beispielsweise ein Zimmer teilen mussten, so hat Deine große Tochter zwei große Zimmer. Gleichzeitig macht sie jetzt, was sie will und will sich nicht in Deine Familie einbinden lassen und hat totale Narrenfreiheit. Das ist meistens so, wenn Kinder verwöhnt werden.
Auch zwei riesige Wohnzimmer zu haben, ist ungewöhnlich.

Ich finde jedoch bei all dem von ärmlichen Verhältnissen zu sprechen, in denen Du lebst, nicht angemessen.

Liebe Grüße

Werner

P.S.: Es scheint, als ob Du oder wir nicht den Mut aufbringen, der nötig wäre, damit wir eine gemeinsames Leben aufbauen könnten.

P.S.: Für manche ist ein Leben in Freiheit ein Ding der Unmöglichkeit.

Schreibblockade bis zum 19.10.2014

Nunmehr Nachtrag 13.11.14 ihre Aussage hat mich blockiert: mich verletzend, dass sie es bereue, wenn sie jetzt schwanger wäre.

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