Gnadenkinder

Gedicht zum Thema Geburt

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Diese himmelblauen Augen,
die so vertrauensvoll,
das erste Mal,
neugierig und hoffnungsfroh
in dieses Sternengestöber schauen,
das glitzernde,
atemberaubende Rauschen
dieses Wunders;
das dann zur Welt wird,
grob und enttäuscht und geblendet,
verschluckt vom Maelström.
Vielleicht sollte man sie
schließen,
diese Augen,
leise das Atmen wieder nehmen,
einschlafen lassen ganz leise,
was eben begann zu sehen
mit einem Lächeln des Erbarmens;
solange sie noch Teil
des Sternenstaubes sind
und nicht ein Wesen dieser Welt.
Schlafen, bevor sie elend
ersterben
lebendigen Leibes
und sehenden Auges blind,
taub des Geistes
und kranken Herzens sind,
das pocht und
schlägt und pumpt
sinnlos unter
diesem entleerten blutigen Himmel.



© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

miltaSvartvis (29)
(22.05.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz meinte dazu am 23.05.15:
Etwas nihilistisch, gebe ich zu.
Dank und Gruß,
R.
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