Wo nur das Blatt allein durch Latten blickt

Alltagsgedicht

von  gitano

Am Zaun von Beet und Grün – da wacht ein Geist,
dem jägerzaunbewährtem Grund verschrieben
und stets bereit mit Stahl und List zu hieben,
dem Trott und wandelnd Zwerg der „Nachbar“ heisst
und ihn um einen Sonnenstrahl bescheisst.
Denn der lässt Zweige wachsen nach Belieben.
Ein Blättchen ist schon durch den Zaun getrieben,
der Furcht und jedem Ordnungssinn entgleist.
Es ist ein alter Sonnenrechtskonflikt
der immerfort Parzellenfürsten treibt,
wo nur das Blatt allein durch Latten blickt,
genährt im Strahl der Gottgefälligkeit
Wohin der Herr sein Licht und Geist verschickt
entzieht sich oft auch der Bedürftigkeit.


Anmerkung von gitano:

Z 12 nach Kommentaren am 29.09.2015 vom Autor geändert von:
"genährt, beleuchtet von Gottgefälligkeit."
in
"genährt im Strahl der Gottgefälligkeit"

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Kommentare zu diesem Text

Teiresias (60)
(28.09.15)
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 gitano meinte dazu am 29.09.15:
dankeschön
gitano

 niemand (28.09.15)
Gut getroffen nur die drittletzte Zeile, in der stolpere ich
im Rhythmus. Aber vielleicht ist das beabsichtigt.
LG niemand

 gitano antwortete darauf am 29.09.15:
Hallöle, nein keine Absicht sondern etwas geschlammpert...Danke für den Hinweis, der mir die Suche nach einer treffenderen Formulierung auferlegte....in der Hoffung eurer Zustimmung.
10 Silben nun...
Danke für lesen, Eintauchen, Stupsen und Kommentieren.
gitano

 Didi.Costaire (28.09.15)
Gut geschildert, wie der Nachbarschaftsstreit auch nicht vor nichtmateriellen Dingen Halt macht.
Der Hieb in Verbform gefällt mir besonders. Daraus folgt sozusagen ein "Hieben wie drüben". Die drittletzte Zeile würde ich aber eher durch Abänderung gefälliger klingen lassen.
Schöne Grüße, Dirk

 gitano schrieb daraufhin am 29.09.15:
Danke Dirk,
...genau das Nichtmaterielle! Der Spaß am "Hieben" ist Dir auch aufgefallen....und die drittletzte Zeile hatte eine Silbe zuviel..
(geändert)
Danke fürs Eintauchen, Nachspüren und Kommentieren
gitano
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