kauernd auf dem dach

Alltagsgedicht

von  gitano

nachthaut kleidet mich /in schwarzen blumen
streift meine hand
so leicht
ein rauchstoß quillt / in meinem mund
moor
vielen worten gleich / im grauen / vorm moder
in der kehle
vernähen zweifel meine lippen
warum
noch mehr reden und weniger sagen
als ist
mein wortezittern nur ein blickehüpfen
zu fenstern
im hinübersehen
kaum licht

rauch schwebt über dächern und dieser morgen
rennt
aus seinen silhouetten
mir mitten ins herz.

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (18.05.20)
Es liest sich für mich eher wie "rauchend auf dem dach". Aber sonst - gerne gelesen.
Herzlichst
Viktor

 gitano meinte dazu am 18.05.20:
sorry Victor, muß mich entschuldigen...In der Überschrift fehlte durch Schnelltiperei und meiner alten Tastatur ein wesentlicher Buchstabe.
Der Text heißt "kauernd (nicht kauend) auf dem dach"
Danke fürs Reinlesen.
gitano

 EkkehartMittelberg (18.05.20)
hallo Gitano
fragile Bilder, vor allem von dem Zweifel, derdie Lippen vernäht und dem Morgen, der aus seinen Silouhetten mitten ins Herz rennt.
LG
Ekki

 AchterZwerg antwortete darauf am 18.05.20:
Heißt das nicht "Silhouetten?"

 gitano schrieb daraufhin am 18.05.20:
Danke Ekki, fürs Aufsuchen und Deine Sicht auf den Text.
*fragil* leicht zerbrechlich...ist dem Inhalt wohl angemessen....denke ich.
Grüße zu Dir
gitano

 AchterZwerg (18.05.20)
Lieber Gitano,

ein nachdenklicher Raucher besetzt das Hausdach (dort stört er niemanden *hüstel) und überlässt sich den Assoziationen, die seine Schwaden in ihm erwecken. - Vielleicht hat er ein Gegenüber oder reflektiert ein vorheriges Gespräch.
Ein glückliches kann es nicht gewesen sein: Moor, Moder, Zweifel ...

Am Ende wartet dennoch das Licht. Er muss es nur erhaschen.

Herzliche Grüße
der8.

 DanceWith1Life äußerte darauf am 18.05.20:

die berühmten drei Affen gabs leider nicht

und das noch berühmtere veni, vidi, vici
wäre absolut fehl am Platz, solang wir auf Dächern vermodern

 gitano ergänzte dazu am 18.05.20:
Hallo H. AchterZwerg
Wie gern ich zwischen freien Rhythmen und strengen Formen switche weißt Du ja. Die Melancholie dieser Verse wird vom äußeren Geschehen überholt...manchmal ist es auch gut so...

sich fragen warum man das tut was man tut wird bei mir wohl immer Thema bleiben....Ein Dialog mit mir....der weder hörbar ist noch an gewöhnlichen Plätzen verortet ist, noch zu gewöhnlicher Tageszeit...-as kennen wohl viele AutorInnen- mit den Krähenschwärmen ziehen ist nicht mein Ding.
Danke auch für das Riesenkompliment zu meinem in Angriff genommenen Essay über das innere Wesen der Sizilianer...da war ich echt baff...
gitano

Hallo DanceWithLife
kann es sein, dass Du diesen Kommentar ganz woanders platzieren wolltest? Nicht ganz so einfach wenn mehrere TABs offen sind..
gitano

 DanceWith1Life meinte dazu am 18.05.20:
hi, in meinem Kopf waren auf jeden Fall mehrere Tabs (incl. andere Texte) offen, wenn das zu sehr durchschimmerte, muss ich längere Pausen, zwischen den einzelnen Kommentaren machen.
sorry, war dann wohl noch zu sehr woanders.
wa Bash (47)
(18.05.20)
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 gitano meinte dazu am 18.05.20:
hi waBash,
schön dass Du einen Gefallensanker in diesem Text gefunden hast.
gitano

 Perry (18.05.20)
Hallo gitano,
also ein "Alltagsgedicht" ist der Text sicher nicht, denn es ist wohl nicht "Karlchen auf dem Dach" und auch nicht der Schornsteinfeger sondern mehr eine dunkle Gestalt, die hier "blickehüpfen/zu fenstern" hinübersieht.
Eine Interpretation will ich nicht anstellen, denn die Bilder sprechen in ihrer hermetischen Folge ihre eigene Sprache.
Gern Hineingefühlt und LG
Manfred

 gitano meinte dazu am 19.05.20:
Hi (M.)Perry,
danke für Deinen Besuch und Deine Sicht auf die "Einordnungskategorie"...die "dunkle Gestalt" ist sicher auch kein Spanner sodaß alles jugendfrei bleibt.
Schön Dich wieder mal gelesen und angetroffen zu haben.
gitano
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