Der Mann und seine Kinder

Erzählung zum Thema Leid

von  DeadLightDistrict

Es war einmal ein Mann.
Dieser neigte zu unmoralischen Taten und lebte ein Doppelleben.
Dazu gehörte es auf der einen Seite seines Lebens, immer wieder die gleiche Frau aufzusuchen und Gewalt auf sie auszuüben. Manchmal nahm er ihr die Kleider weg, manchmal auch das Essen oder eben andere Besitztümer und sehr oft vergewaltigte er sie. Und irgendwann, als alles weg war, verließ er sie.

Auf der anderen Seite hatte er eine intakte Familie, ein Haus und lebte in Wohlstand. Dieser war aber auf das, was er der Frau weggenommen hatte, aufgebaut.

Eines Tages saß er mit seiner Familie am Tisch. Es gab besonders teures Essen und der Tisch war reichlich gedeckt, als es an der Tür klingelte.
Als der Mann die Tür öffnete, standen zwei Kinder -  gekleidet in den fürchterlichsten Lumpen der ganzen Stadt - vor seiner Tür. Das eine Kind schien älter zu sein. Seine Augen waren blutunterlaufen und schauten wütend in die Welt hinaus. Mit geballten Fäusten stand es da. Es nannte sich „Terror“. Das jüngere Kind war völlig durchnässt und blass. Es nannte sich „Flüchtling“. Beide gaben an, seine Kinder zu sein und aus den Vergewaltigungen der Frau zu stammen. Sie forderte den ihnen zustehenden Unterhalt ein und hielten ihre Händchen auf.

Die Frage, wer der Mann ist, kann sich jeder Mensch selbst beantworten.

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (20.11.15)
Ich finde diese Geschichte im Ansatz sehr gut, auch dass du die LeserIn am Ende miteinbeziehst, zum Weiterspinnen einlädst und mit Fragen entlässt, gefällt mir.
Von deiner Erzählweise bin ich noch nicht ganz überzeugt. Es wird, auch ohne dass du Gut und Böse direkt benennst, klar, worum es sich bei dem Doppelleben handelt und der Leser schafft auch selbst die Zuordnung mühelos. Keine/r wird denken, dass Vergewaltigung gut ist. Ich würde da also radikal kürzen. Etwa könnte man den Beginn so zusammenfassen:
Es war einaml ein Mann mit Doppelleben
... und dann gleich diese beiden Leben beschreiben, der Leserin auch noch ein bisschen Eigenleistung zutrauen und nicht alles vorkauen.
Die vielen (Wort)wiederholungen (gutes Leben - böses Leben; eines Tages - an diesem Tag ; als es an der Tür klingelte - als der Mann die Tür öffnete...), ähnlich aufgebauten Sätze, gleichen Konjunktionen hintereinander ... machen es für mich nicht eindringlicher (was ja auch sein könnte) sondern nehmen der Erzählung an Schärfe und hinterlassen beim mir als Leserin das Gefühl, für dumm gehalten, gegängelt und manipuliert zu werden.
Ich hoffe, ich komme mit meiner Kritik jetzt nicht allzu hart bei dir an, aber ich denke, die Geschichte hätte es verdient, neu eingekleidet, gestrafft, mit Abnähern auf Figur gearbeitet zu werden. Was denkst du, könnte ich dich dazu motivieren? Ich glaube, in dir steckt eine prima Erzählerin !

Liebe Grüße
mona

 DeadLightDistrict meinte dazu am 20.11.15:
Danke für deine Tipps :). Ich werde diese Punkte umändern :)
Sätzer (77)
(20.11.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 DeadLightDistrict antwortete darauf am 23.11.15:
Hallo,

vielen lieben Dank für deine Tipps. Diese habe ich aufgenommen und umgesetzt.

 TrekanBelluvitsh (30.11.15)
Hm...
Mir ein wenig zu moralisierend und plakativ. Allerdings denke ich, dass dieser Text genau das sein soll. Und schon hast du bei mir das bewirkt, was du wolltest!

Und ganz davon absehen: Auch das Verständnis in komplizierte Dinge muss mit einfachen Erkenntnissen anfangen und einsetzen. Darum ist dieser Text heute, wo die Pegidaschweinchen die öffentliche Wahrnehmung bestimmen, ziemlich notwendig.
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