Religion, eigentlich

Aphorismus zum Thema Religion

von  Ephemere

Gibt es einen Gott, der das Leben schuf, ist Dienst am Leben Gottesdienst, Liebe zum Leben Lobpreis. Der Rest ist Theater, Neurose, Opportunismus.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(21.11.15)
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 Jericho meinte dazu am 21.11.15:
Dienst am Leben = Nächstenliebe im Sinne Jesu plus Tier- und Umweltschutz?
so stell ich mir das zumindest vor...

 Ephemere antwortete darauf am 21.11.15:
Dem Leben höchste Würde einräumen, es schützen, fördern, verteidigen, kräftigen, dazu verführen, ehren - in sich selbst wie in anderen. (Mit Nächstenliebe hat das zunächst nichts zu tun, man muss niemanden lieben, um ihn als Lebewesen zu respektieren, ihm sein Leben nicht zu verleiden und nicht zu gefährden (geschweige denn, es zu nehmen)).

 TrekanBelluvitsh (23.11.15)
Auf jeden Fall, wenn Gott allmächtig ist, benötigt er die Verehrung der Menschen nicht. Was die Frage aufwirft, welchen Zweck dies hat. Er kann auf keinen Fall göttlich sein. Hingegen zeigt man seinen Respekt vor Gott, in dem man mit dem von ihm Geschaffenen vorsichtig umgeht. Und auch wenn es keinen Gott gibt, ist das wohl nicht die schlechteste Strategie... zumindest wenn man nicht von Gier zerfressen ist.

 Ephemere schrieb daraufhin am 25.11.15:
Jemanden oder etwas Abstraktes verehren zu wollen, kann unschuldige und an sich schöne Gründe haben: ein Überfluss an Dankbarkeit zum Beispiel, der sich irgendwohin entladen muss, ein Gefühl von Geborgenheit und Demut, dem man eine Adresse in sicherer Entfernung geben möchte. Oft ist der Anlass aber deutlich narzisstischer und opportunistischer: indem man verehrt, möchte man einen Abglanz der Größe des Verehrten abbekommen ("nach seinem Bilde geschaffen", "die wahren Gläubigen" etc.) oder ihn schlichtweg gewogen stimmen, um dann seinen Forderungskatalog herunterzuleiern...die Frage ist also, ob man religiös wird aus einem Überfluss oder einem Mangel heraus.
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