Das Interview

Satire zum Thema Allzu Menschliches

von  modernwoman

ZeitgeistTV bei Merkel zu Besuch
Reporter Gottlieb Biedermann

Biedermann: "Guten Tag Frau Bundeskanzlerin Merkel."
Merkel: "Guten Tag Herr... ähhhhh Biedermann."

Biedermann: "Wie beurteilen Sie aus heutiger Sicht die Lage in der Türkei?"
Merkel: "Einiges in der Türkei bereitet uns Sorgen"

Biedermann: "Sie Frau Bundeskanzlerin meinen sicher den Umstand, dass Erdogan mit Hilfe seiner Vasallen über die Installierung des Präsidialsystems eine Diktatur anstrebt?"
Merkel: "Nein Herr Biedermann, das ist es nicht. Immerhin sind wir mit vielen blutigen Diktatoren auf der Welt sowohl wirtschaftlich als auch freundschaftlich verbunden.Warum also nicht auch mit einem Herrn Erdogan. Uns bereitet vielmehr Sorgen, dass sich Herr Erdogan die dicksten Rosinen aus dem Kuchen pickt und uns nur die Reste lässt."

Biedermann: "Wie darf ich das verstehen, Frau Bundeskanzlerin Merkel?"
Merkel: Nun, als wir diesen Flüchtlingsdeal ausgehandelt haben, glaubten wir, dass wie bisher die meisten Flüchtlinge gebildete Akademiker wären, die Erdogan nach Europa schickt. Statt dessen behält er Akademiker und andere Gebildete für sich und schickt nur die Analphabeten und Kranken."

Biedermann: "Aber ist es nicht gerade das Wesen unserer Wertegemeinschaft, den Schwachen und Kranken zu helfen, Frau Merkel?"
Merkel: "Also Herr Biedermann, nun kommen Sie mir doch nicht so! Während wir die ganzen Kosten und den Stress mit den physisch und psychisch geschädigten Flüchtlingen haben, die Erdogan uns schickt, sonnt sich Herr Erdogan in der Rolle des Wohltäters, einer gewissen gebildeten Schicht von Flüchtlingen gegenüber, heimst dafür Lob und Anerkennung ein und verdient sogar noch viele Milliarden Euro am Elend der Flüchtlinge."

Biedermann: " Das hört sich jetzt aber gerade nach Neiddebatte an, Frau Merkel. Themawechsel - die Bundesregierung unterstützt die Kurden im Kampf gegen den IS. Gleichzeitig verübt Herr Erdogan einen Genozid an den in der Türkei lebenden Kurden und bombardiert in Syrien genau die Kurden, die von EU und USA Waffenhilfe erhalten. Sehen Sie darin keinen Widerspruch bei der Zusammenarbeit mit der Türkei?"
Merkel: "Also Herr Biedermann, ich habe keine Lust mehr, mich auf diesem Niveau, welches all die positiven Dinge negiert, die uns mit der Türkei verbinden, zu bewegen. Herr Erdogan ist ein Diktator mit Blut an den Händen, ja das stimmt. Aber er ist auch unser Freund und da drückt man schon mal ein Auge zu. Wir müssen dieses Gespräch sowieso beenden, denn Herr Erdogan erwartet mich und ich möchte ihn nicht gern warten lassen. Auf Wiedersehen, Herr Biedermann."

Biedermann: "Schade! Auf Wiedersehen, Frau Bundeskanzlerin Merkel."

Interview beendet
Cornelia Warnke

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(23.05.16)
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