Es denkt der Mensch und Welt zeigt sich im Glanze...

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Es denkt der Mensch und Welt zeigt sich im Glanze,
doch rätselhaft verdunkelt scheint das Ganze,
Mensch forscht am Himmel, forscht viel auf der Erde,
erforscht sich selbst, hofft, daß es lichter werde.

Das Wissen wuchert, endlos sind die Themen
und dennoch bleibt, wie es sich fügt, ein Schemen:
Was deutet Welt, sind wir und sind die Dinge? -
fest hängt der forsche Geist in sanfter Schlinge.

Wo Denken ist, da wachsen die Gedanken,
die sich ums Wort wie Rosenstöcke ranken;
nicht ohne dieses mögen sie gelingen -
was Mensch je denkt, zur Sprache ists zu bringen.

Er bringt es ihr mit Hoffen und mit Bangen,
um aus dem Sprachschatz Antwort zu erlangen;
bleibt diese aus, so läßt es sich nicht sagen,
was ihn bewegt - viel schläft oft fort im Vagen.

Wo Denken ist, wächst Dank auch für die Gabe
des Worts, der Sprache - Mensch oft meint, er habe
sie so im Griff wie eine Einkaufstüte...
doch er hört ihr, des Mundes scheuer Blüte.

Er spricht, hat Stimme, weil sie ihn be-stimmt,
wo Mensch das Wort ergreift und das Wort nimmt,
ists ihm zuvor gegeben und gereicht -
er hört darauf und etwas Dunkel weicht.

(2005)

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Kommentare zu diesem Text


 JohndeGraph (28.05.16)
Drum Welt es werde Licht, deshalb sage ich hier auch etwas oder nicht? Grüße J.d.G.

 harzgebirgler meinte dazu am 28.05.16:
das dichten meint ja ursprünglich ein sagen / des zauberworts vielleicht nach dem wir jagen! dankesgrüße vom harzgebirgler
Melisande (59)
(28.05.16)
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 harzgebirgler antwortete darauf am 29.05.16:
...doch sind wir’s sprachbegabte tier / und schreiben deshalb ja auch hier. herzliche dankesgrüße vom harzgebirgler
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