ein lichtlein brennt
jetzt im advent
denn würd´s nicht brennen, wär´s kein licht
und ohne dieses säh´n wir nicht,
wer da nun kommt, ob man ihn kennt -
deshalb ist´s gut, wenn´s lichtlein brennt.
im dunkeln tappen wir nicht gerne -
vielleicht gibt´s deshalb mond und sterne
und, klar, die sonne, die erhellt
den weg, der oft beschwerlich fällt.
aufklärung auch, verstandeskraft,
ist etwas, das erhellung schafft
im wust all dessen, was man meint
und häufig nur plausibel scheint:
das licht der wahrheit, es durchstrahlt
den anspruch, der mit wissen prahlt -
es offenbart, was sein, was schein,
was recht, was schlecht, was groß, was klein;
den unterschied enthüllt´s genau -
nur nachts sind alle katzen grau!
das licht, phos, feuer, das wir haben,
ist eine jener göttergaben,
die gönnte zeus den menschen nicht...
prometheus brachte uns das licht
trotz des verbots - hart war sein los:
zeus schmiedete im kaukasos
prompt den titan an felsgestein
erheitert schier von seiner pein,
die auch aus grausem mahl bestand,
das adlergier im leibe fand
des menschenfreunds und leber fraß,
nachwachsend gar, dem zeus zum spaß.
der marter setzten erst ein ende
die herkulischen halbgotthände:
sie brachen die ketten als wäre es nichts,
befreiten den göttlichen bringer des lichts,
das nun, im advent, als willkommenslicht brennt
für dessen geburt, den der christ heiland nennt.
auch er bringt ein licht und sein leuchten erhellt,
welch´ weg führt die menschen zu gott in der welt...