Der Tor (Ira)

Ballade zum Thema Rache

von  Saligia

Der bedeckte Mann so unerhört
sein Gesicht seine Züge im Wahn verstört,
hält sich versteckt im Kerzenschein
nur seine Gedanken könnten dunkler sein.
Seine Mimik ihn verdächtig macht
im Halbschatten, er begierig lacht,
nicht laut nein leis ein Grinsen reicht
sein Racheakt in Hass gespeist.

Die Hände zitternd in seinem Jackett
sein Auftreten ungewohnt adrett,
den Umständen obgleich nur angepasst
hämisch grinst, er nein er lacht.
Nicht äußerlich von innen her
streut Zuversicht ohne Wiederkehr,
das Ziel im Blick so greifbar nah
doch zu nah scheint ihm offenbar.

Fühlt sich beobachtet von allen Seiten
spürt Schatten nah die zu ihm schreiten,
unbehaglich zu Allerort
zur falschen Zeit am falschen Ort.
Doch der Moment rückt näher unausweichlich
des Täters Taten unvergleichlich,
tritt unerkannt an des Opfers seit
weicht ab von ihm doch nicht zu weit.

Noch zweifelt er, die Faust geballt
eine Stimme in seinem Ohre erschallt,
nicht laut nicht leis in seinem Kopf
kein Gewissen plagt dieses Gesocks.
Nein die Zuversicht die zu ihm spricht
weich zurück ins gedimmte Licht,
ein Fehler sei zu große Schande
die Sicherheit weicht ihm zurande.

Zur falschen Zeit am falschen Ort
der Killer schleicht erneut hinfort,
hält sich bedeckt in naher Ferne
des Opfers Blick kehrt seine gerne.
Eine Idee keimt auf. verruchte List
der Wind bläst aus das letzte Licht,
in dieser Ecke kleinem Raum
die Möglichkeit naht wie ein Traum.

Jetzt oder nie der Dolch erblitzt
die Hände zittern nass verschwitz,
ein kurzer Stoß gezielt präzise
auf das sein Blut zu Boden fließe.
Doch nimmt das Schicksal, seine wende
unerwartet weicht Glück behände, 
nicht ungesehen doch unerhört
wirkt der Mörder stark verstört.

Die Menge weicht das Schreien laut
er hat dem falschen Freund vertraut,
denn hinter ihm ruht sein Gefährte
den größeren Lohn den er begehrte.
Wurd nicht von seinem Freund erbracht
das Geld in seiner Tasche lacht,
denn diese List so stark versteckt
durch Hochverrat just aufgedeckt.

Der Racheakt scheitert fatal
die Hoffnung weicht von ihm banal,
wollt er doch nur die Rache geben
dem Mann der nahm des Bruders Leben.
Die Trauer kann nun jeder sehn
und hinter Gittern wird er gehn,
nie wieder Sonnenlicht erblicken
denn aufs Schafott wird man ihn schicken.

Niedergeschlagen sitzt er da
die Mühe ohne Früchte war,
im Rattenloch unter den Straßen
wo andre seiner Sorte saßen.
Wird er die letzte Nacht verbringen
bevor sie ihn in die Knie zwingen,
ein letzter Schlaf sei ihm gegeben
bevor sie ihm auch seines nehmen.

Am nächste Tage stürmisch Wetter
ganz ohne Zuversicht und ohne Retter,
wird zum Henker er geführt
wo seine Strafe ihm gebührt.
Vor breiter Menge Untertanen
wird seine Last ihm angetragen,
sein letzter Wunsch sei ihm gewiss
als ihm der Satz vom Munde wich.

Hört meine Worte spürt die Pein
denn es wird nicht vergebens sein,
was ich begonnen wird fortgeführt
denn jeder in sich Hass verspürt.
Gegen das was Recht und Unrecht ist
in meinem Leben ich vermisst,
auch wenn ich heute scheitern werde
vergesst den Tag nicht an dem ich sterbe.

Denn mein Wort in euer Ohr
findet wahrheit den ich Tor,
ließ mich leiten von Rachegelüsten
doch wenn die Herzen Reinheit wüssten.
Erhebt euch gegen den Adelsmann
der euch die Würde nehmen kann,
last euch nicht nehmen eure Freiheit
und eurer Herzen wahre Reinheit.

Höret und bedenket meine Worte
zur falschen Zeit am falschen Orte,
ich hab es ihm am Grab versprochen
doch mein schwacher Geist hat dies gebrochen.
Und mit diesem Satz der Henker hebt
sein Beil zum Urteil angestrebt,
weit über ihn hoch empor
schlägt ab den Kopf vom Rumpf des Tor.

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