Pferdekuß vom Klabautermann

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

Graf Luckner segelt übers Meer
und denkt: Wo kommt dies Poltern her?
Es poltert hier und poltert da
auf seinem Törn gen Afrika
 
Im Laderaum ein Heringsfaß
ists umgefalln? Es poltert was!
Sinds vielleicht blinde Passagiere
die Rumpoltern ohne Papiere?
 
Der Graf schickt Bootsmann nachzusehn
windstill ists keine Winde wehn
sein Bootsmann kommt zurück an Deck
schier leichenblaß vor Schmerz und Schreck:
 
Er stieß nämlich im Laderaum
und Käptn Luckner glaubt das kaum
auf einen der echt poltern kann -
den legendärn Klabautermann
 
Der schlug mit seinem Hämmerchen
wie wild beim Segelkämmerchen
auf alles was aus Holz war ein
und wollt mal aus dem Häuschen sein
 
Warf dies und das auch munter um
na klar der Bootsmann guckte dumm
als er auf den Klabauter stieß
und alsbald brüllte wie am Spieß...
 
Oh so ein Kobold ist zwar klein
er soll auch kaum zu sehen sein
doch dieser hier mit Wuschelhaarn
die feuerrot wie n Buschbrand warn
 
Mit grünen Zähnen grün wie Gras
wer bitte schön glaubt einem das
der ließ sich blicken ohne Scheu
stopft’ sich sogar sein Pfeifchen neu
 
Direkt vor Bootsmanns stierem Blick
samt schönster Gäns’haut im Genick
rief frech Ahoi! Was willst nun du?!
Laß mich hier poltern und in Ruh!

Warf ihm nen alten Labskaustopf
gezielt an seinen Bootsmannskopf
riß ihn am Bart biß ihm ins Ohr
und nahm ihn sich ein bißchen vor
 
Trat ihm zuletzt noch auf den Fuß
mit voller Wucht wie n Pferdekuß
derart gepeinigt trat der Mann
brüllend und bleich den Rückzug an
 
Der Herr Klabauter blieb an Bord
und setzte sein Klabastern fort
er hört ja damit wieder auf
und wer das weiß nimmts halt in Kauf!

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