vorabend oder tagebuch einer demenz

Gedicht zum Thema Alter

von  sandfarben

hinter diesem magischem lachen
sachen machen
die wilde mit dem offenen herzen
die farben verspeisen
und den sommer suchen
verfluchen die tage

die last der gedanken
vierundzwanzig stunden vergessen
und das essen auf dem teller
nach den kindern fragen
klagen dass sie nicht geboren

verloren irgendwo
zwischen tag und zeiten
die ausgespuckten gefühle
von gestern und heute
morgen besorgen

im krämerladen neben der straße
zwischen äpfeln und seifen
reifen worte wie arbeit und kühe
mühe aus schweiß
weiß nichts weiß


Anmerkung von sandfarben:

ein Versuch über das Alter und die Demenz zu schreiben

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (13.11.16)
Interessante Aspekte, ausbaufähig. LG

 sandfarben meinte dazu am 13.11.16:
Ausbaufähig?

 AZU20 antwortete darauf am 14.11.16:
Da wären noch weitere Gedanken ansprechbar. LG

 W-M (13.11.16)
stimmt: ein versuch. ein interessanter ansatz.

du willst diesen esel
mit deinen lasten auf dem rücken
den berg hinauf prügeln
lass ihn weiter
ein grautier bleiben


so könnte das gedicht auch gehen ...

 sandfarben schrieb daraufhin am 14.11.16:
ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht..
christa

 W-M äußerte darauf am 14.11.16:
da hatte der titel noch keinen zusatz, sorry

 Songline (13.11.16)
Mh. Schwierig. Ich konnte beim ersten Lesen nichts damit anfangen. Es war mir zu sprunghaft in den Stimmungen und mir fehlte der rote Faden. Je öfter ich es lese, desto mehr kann ich es nachvollziehen.
Ich hätte erwartet, dass sie etwas mit herüber nehmen könnte von dem offenen Herzen und den Farben. So aber bleibt am Ende nur eine Verlorenheit in bitteren Erfahrungen.
Liebe Grüße
Song

 sandfarben ergänzte dazu am 14.11.16:
Schwierig vielleicht, vielleicht auch nicht. Zum einen versuchte ich es mit Binnenreimen, damit es melodisch klingt - zum anderen wollte ich grad mit den Stimmungsschwankungen die Demenz einer Person beschreiben. Wahrscheinlich noch nicht gelungen...
Danke aber fürs Feedback, ein bisschen habe ich den Text umgestellt, keine Ahnung, ob er jetzt verständlicher ist. Bin dankbar für deine Anregung.
lg christa
Lance (52)
(13.11.16)
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 sandfarben meinte dazu am 14.11.16:
Du kommst dem Thema recht nahe, ich denke trotzdem, dass ich an dem Text noch arbeiten muss.
lg. christa

 Mondgold (14.11.16)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 14.11.2016 von Mondgold wieder zurückgenommen.

 HerrSonnenschein (30.11.16)
Also mir gefällt der Text aus mehreren Gründen sehr gut.
Err spiegelt für mich auch die Zerissenheit, das allmähliche Auseinanderfallen der Sprache bei Demenz wieder.
Gleichzeitig versucht er nicht, einer klaren Logik oder Ästhetik zu folgen.
Und er nähert sich dem Thema Reimen auf, wie ich finde, originelle und
auch berührende Art und Weise.
Für mich ein Gedicht von dir, was vielleicht auch eine kleine Zesur in deiner Schreibe darstellt. Das freut mich!
Und ich meine zu spüren, das das Thema dir sehr nah, unter die Haut geht.

Vielleicht kannst du Sonnenscheingrüße gebrauchen?

Der Sonnenschein

 sandfarben meinte dazu am 01.12.16:
Danke ganz herzlich für dein Feedback. Wie gesagt, es war ein Versuch eine andere Form zu finden. Ich hatte gerade eine Schreibwerkstatt besucht wo allerhand probiert wurde. Das war spannend und deshalb habe ich mich an ein Thema gewagt, mit dem ich eigentlich persönlich (zum Glück) nichts zu tun habe, aber doch sehr aktuell ist und wie du schreibst, es mir auch unter die Haut geht. Wer weiß, ob wir nicht selbst irgendwo in diesem Irrwege der Gedanken landen und uns nicht mehr erinnern, ob wir Kinder oder wo wir die Brille verlegt haben.
Die Form ist sicher noch verbesserungswürdig. Momentan lasse ich das so stehen, aber vielleicht fällt mir irgendwann was besseres ein.
Danke dir für deine Unterstützung.
Liebe Grüße in den Norden.
christa
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