Schwarzer Stern, schwarzer Himmel

Gedicht zum Thema Gier

von  RainerMScholz

Wir hoffen nicht
auf Erlösung,
wir glauben
an Befriedigung.
Das weiße Gift
der Einäugigen Schlange
hat uns infiziert;
wir lieben
das Goldene;
in unsrer beredten Finsternis
glüht kein gleißender Funke.
Das Schwarze
gebiert Nichts.
In dieser Welt
sind wir daheim,
wir schlendern
durch traumverlorene Korridore,
teerverklebt ist unser Herz,
ein wütender Baal
hat die Augen
uns ausgebrannt
und die Höhlen
mit seinem Kot gefüllt.
Wer Schönheit nicht sehen kann,
ohne sie besitzen zu wollen,
ist ein Kannibale.*


© Rainer M. Scholz


* John Knittel, Via Mala

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