Es ist mir zu spät

Prosagedicht zum Thema Erwartung

von  GastIltis

Amphibrachysche Ungereimtheit

Ich käme gern heute. Doch nun komm ich morgen.
Es ist mir zu spät und die Wege sind schlecht.
Ich weiß, dass die Frist eh verrinnt und dass jeder
vergebene Tag uns das Dasein entstellt.

Die Unsicherheit dieser einsamen Stunden,
die alles belasten, sie machen uns müd,
sie lässt uns zurück mit den offenen Fragen,
warum denn das Leben, was fremd ist, verschweigt.
 
Der Abstand vom Gestern wird weiter und größer.
Die Nebel verschwinden und nehmen uns mit.
Wenn nicht der Polarstern die Richtung vorgäbe,
wir könnten das Nichts in der Finsternis sehn …


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Absinth, Atlantika, EkkehartMittelberg, gaby.merci, Graeculus, Lluviagata, tulpenrot, ues.
Lieblingstext von: Atlantika, EkkehartMittelberg, Lluviagata.
Vielen Dank!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (21.02.17)
Nicht nur metrisch sehr gelungen. Die paradoxe Schlussaussage gefällt mir besonders.

 GastIltis meinte dazu am 21.02.17:
Danke Ekki, vor allem auch für die Empfehlung und den Lieblingstext. Und: als ich heute das Gedicht nochmals las, war ich ein wenig selbst überrascht. Geht dir das auch manchmal so? LG Giltis.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 22.02.17:
Ja, diese Überraschungen zählen zu den schönsten.
Graeculus (69)
(21.02.17)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 21.02.17:
Hallo Graeculus, vielen Dank auch an dich. Deine Empfehlung freut mich wie immer. Herzlich Giltis.
Atlantika (71)
(16.03.17)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis äußerte darauf am 18.03.17:
Hallo Hanna,
manchmal kann das „nichts“ sehr viel sein.
Danke und liebe Grüße von Giltis.
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