Ein Athener in Knossos

Symbolgedicht zum Thema Leben/Tod

von  Tatzen

Mit jeder kosenden Berührung
schrein wir unsre
Einsamkeit
in das Gestein
das alabasterkühl
uns abweist und erdrückt.

Auf eigne Gefahr be-
traten wir das Labyrinth
in dem die Urangst wohnt
der wir
vorgeworfen werden jeden Tag.

Die mythische Gewissheit das
Alles wird gut
verfliegt selbst nach der Flucht noch
die durch fremde Hilfe zeitweise gelingt.

Doch tragen auch wir theseische Züge

enttäuschen die Helfer

versäumen das Zeichen

und stürzen ins Nichts.


Anmerkung von Tatzen:

Zum bildgebenden Theseus-Mythos vgl. http://www.mythentor.de/griechen/theseus3.htm

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (21.09.17)
Hübsch wärs mal nach Vorbild der Antike ein solides Gedicht mit Hexametern und Pentametern zu schreiben, wenn man schon den Fuss dort auf den Boden gesetzt hat. So ließt sich das Ganze neogriechisch, womit ich einen Zerfall deute.

Ave

 Tatzen meinte dazu am 22.09.17:
Ja, hübsch wär's, aber es würde wohl nicht das Gefühl treffen; die Antike ist hier nur noch ferner Bezugspunkt, Versuch der Orientierung, verlorener Halt.

Vale!
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