EIN WOLPERTINGER- KINDERMÄRCHEN aus dem bayerischen Alpenland

Gedicht zum Thema Märchen

von  hermann8332

EIN WOLPERTINGER - KINDERMÄRCHEN
aus dem  bayerischen Alpenland

Sich der Dilldapp einst begab
zum Hause des Wolpertinger:

Sprach: „Du alter böser Finger
kommst du mit zum Rasselbock?

Dort trinken wir erst mal einen Grog

Dann geht es  zum Elwedritsch,
der hat heute Mittagstisch “

„Was gibt’s denn "

frug der Wolpertinger

"beim Elwedritsch zu schnabulieren ?

Wolln wir wirklich denn probieren,
was der Unflat hat gekocht ?

Den Fraß hab ich noch nie gemocht ! “

„ Kinderohrn mit Rattenschwänzen
wird das Ferkel uns kredenzen „

„Was?

Eine Frechheit !

Gibt’s denn das ?

Neulich bin ich fast dran verreckt,
außerdem hats nicht geschmeckt.

Spagetti mit Kuddeln 
(Tripa a la Romana )

sind mir  lieber,
schaun wir zum Italiener rüber ? "

„ Ein Seelachs mit frischem  Dill,
wär genau das was ich will “

entgegnete der Dilldapp sabbernd
seinen Geifer runterschlappernd,
der ihm im Maul zusammenlief.

Er hielt dabei die Fresse schief. 

Dann zog er seine Dappen an,
und beide machten sich sodann

auf den Weg ins Restaurant:

Was sie dort  verspeisten,
und  ansonsten trieben

ist uns leider nicht bekannt.

Doch man erzählt sich fröstelnd,
schaudernd ...

....und  auch Kreuze schlagend

insgeheim so allerhand ,

seitdem  ein Kellner fehlt,
der stets pünktlich zur Arbeit geht .

Er ist spurlos verschwunden.

Man hat ihn nie  gefunden.

Und  eine Küchenhilfe,
die  schrie verzweiflelt Hilfe.

Sie war aus Vietnam

Der Koch machte sie an.

Er kam nicht an sie ran.

Also nahm man an,
daß er zu frech geworden:

Wollte sie nicht ermorden,
sondern lieb zu ihr sein,

das abgekochte Schwein


Doch was man nicht verstand:

Sie verlor den Verstand !

Man konnte sie nicht verstehen.

Wie sollte das auch gehen,

wenn sie meschugge war
und kam mit Deutsch nicht klar ?

Und schließlich sie gebar
im folgenden Jahr

einen Wolpertinger
mit einem Entenschnabel,
an jeder Hand acht Finger ....

Woher ich das alles weiß ?

Vom Großfotzn- Alpenplärrer,

der rumbrüllt lauter Scheiß,

was ihn überhaupt nichts angeht
und wovon er Null versteht

Auf den nahgelegenen Höhen
Kannst du ihn tagtäglich sehen,

wie er laut herunterschreit.

Immer um die Mittagszeit
hört man ihn in der ganzen Stadt,
falls er was zu melden hat.

Kommt er herab von diesem Hügel
bezieht er öfters schwere Prügel

wegen der infamen Lügen,
falls sie ihn zu fassen kriegen.

Der Ichbinich und Mirsanmir

äußerten scharfsinnig beim Bier,

der Plärrer sei ein Massochist,
dem nicht mehr zu helfen ist.

Die beiden sind ein Zwillingspaar

Und stellen je eine  Person dar,

müssen in einem Körper leben
als siamesische Zwillinge eben.

Der eine machts sichs sehr bequem.

Der andere hat ein Problem

mit seiner Identität.

Drum betont er von früh bis spät,

er sei der Ichbinich
und selbständig für sich.

Dem Bruder ist dies einerlei.

Der meint einfach, er wäre zwei.

Und spricht von früh bis spät

von Solidarität.

"Du bist nichts, wir san alles !"

Ist die Losung des Mirsanmir.

Dem Bruder säuft er weg das Bier.

Und läßt ihn jeden Handgriff machen.

Der Ichbinich hat nichts zu lachen.

Sogar den Hof mußte er machen
der Glubschaugen – Schneutzlerin

und hatte nichts mit ihr im Sinn.

Nur sein Bruder war verknallt,

Aber draußen im tiefen Wald
nötigt der ihn  zum Liebesakt,

als die Schneutzlerin pudelnackt
hielt auf einmal ganz ganz still,

weil sie sich hingeben will
aber nur dem Mirsanmir, 

der weit besser gefiel ihr.

Denn der Ichbinich
als spröder  Individualist,

der  viel unsozialer ist,
ein Egomane  sans pareil,

machte sie kein bischen geil.

Der  Mirsanmir aber meinte,
wenn sich sein Bruder mit ihr vereinte,

hätte er sie auch selbst bestiegen.

Er  lebte von solchen Lebenslügen.

Als Sozialist und Utopist
Ist er halt gar kein Realist,

sondern nur ein Eskapist
und was er denkt, ist meistens Mist.

Jede Anstrengung er meidet,

und .weil sein Bruder ihn begleitet,
muß der dauernd allles machen,

auch solche intimen Sachen.

All dieses Kroppzeug und Gekreuch
Es lebt mitten unter euch.

Ihr müßt nur ganz genau hinschauen:

Werdet kaum eueren Augen trauen:

Es gibt nichts unterm Himmelszelt,
was es nicht gibt auf dieser Welt.

Was man sich denken kann, ist möglich,
ist  es auch noch so unsäglich !

Die Welt ist bunt, wird immer bunter

und die Zeit der echten  Wunder

ist noch lange nicht vorbei .

Denn die Gedanken,
sie sind frei !

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