Wege

Gedicht

von  juttavon

mal in Nebelschwaden
mal Flut
tastet durch die Straßen
ein Blinder
oder ringt ein Entsetzter
um Erkennen

in Alleen verirrt
denen ein Lachen entsteigt
ein fein gesponnenes Zittern

unter dem Torbogen
steht eine Gämse
die Steine sind bevölkert
Schritte brechen die Schatten

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (31.10.18)
Ich weiß nicht warum, aber das Gedicht ließ mich sofort an Platons Höhlengleichnis und Sokrates’ Deutung denken. Ich erläutere es nicht, wäre zu umfangreich. Du wirst es kennen. Wenn ich das Gedicht länger auf mich wirken lasse, weiß ich warum. Wie auch immer deine Intention gewesen sein mag.
Schöne Bilder. Den einen oder anderen vokalischer Halbreim
sehe ich auch. Ebenso ab und an alliterarische und konsonantische Beschmückung. Eine Anapher in den ersten beiden Versen flog mir ins Auge. Aber was ich immer so sehe. Nimm es nicht zu ernst.

BG
H.

 juttavon meinte dazu am 01.11.18:
Das ist spannend, an das Höhlengleichnis zu denken. Es war nicht meine Absicht, dieses zu thematisieren. Doch ich finde rein beim Wiederlesen. Danke für diese Perspektive.
Deine formalen Entdeckungen nehme ich "nicht zu ernst" - aber ein bisschen ernst schon
Ich hoffe, die Anapher war weich genug, dass sie in Deinem Auge keinen Schaden angerichtet hat; wäre ja schade...
Danke!

HG Jutta
Echo (34) antwortete darauf am 08.11.18:
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 EkkehartMittelberg (31.10.18)
Es geht um die Suche nach Erkenntnis in einer abweisenden Welt. Ob die Schritte, die die Schatten brechen, ihr näher kommen, bleibt offen.
Das Gedicht wirkt auf mich durch seine karge Schmucklosigkeit.
LG
Ekki

 juttavon schrieb daraufhin am 01.11.18:
Danke Dir für Dein Mitdenken!

Was "die Schatten brechen" kann, könnte Licht sein; dann wäre das ein Schritt weiter in Richtung Erkenntnis. Eine Möglichkeit.

Ja, "karge Schmucklosigkeit" finde ich treffend.

HG Jutta
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