Deutschland in der Identitätskrise

Kommentar zum Thema Andere Kulturen

von  Reliwette

Es ist an der Zeit endlich Klarheit in die Debatte zu bringen. Vokabeln wie „populistisch“, „Rechte“ und „Linke“ werden unter das staunende Volk geworfen. Eine neue Gruppierung gesellt sich hinzu: „Die Identifizierer“, denen man – wie soltel es anders sein – faschistisches Gedankengut unterstellt oder Arterhaltung im völkischen Sinne der Nationalsozialisten.
Die AfD sammelt fleißig Stimmen von jenen, die unzufrieden sind und sich „unberücksichtigt “ fühlen, der Pegida gehen die Argumente aus. Was ist wirklich dran an „deutscher Identität“? Worin bestehen die oft zitierten „Werte“, die sich die Menschen in diesem Kulturkreis mühselig erstritten haben, und was wirft man den Menschen mit „Migrationshintergrund“ vor?
„Gutmensch“ und „Migrationshintergrund“ gelten unterschwellig  als Schimpfworte. Soweit ist es bereits gekommen.
Im Nachhinein zähle ich Besonderheiten auf, die bei Menschen sichtbar werden, die aus anderen Kulturen kommen. Diese „Besonderheiten“ erschweren eine Integration in westliche Kulturen und stoßen bei den meisten Menschen auf Ablehnung, Menschen, die man nicht einfach als faschistische „Arterhalter“ in eine Ecke kullern kann. Menschen, die durchaus integrationsfähige/Integrationswillige „Zuwanderer“ akzeptieren.
Was abgelehnt wird, sind zum Teil religiös bedingte Riten wie Schächten auf dem Hinterhof, Beschneiden von Genitalien im Kindesalter. Abgelehnt wird von den meisten Bürgern die doppelte Staatsbürgerschaft bei einigen/ vielen türkisch stämmigen Deutschen, die dazu führt, dass dieser Personenkreis durch Wahlberechtigung Einfluss auf die türkische Regierung nehmen kann und umgekehrt. Die Hintergründe sind bekannt.
Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes politisch erstritten worden. Wer sich entschließt, seinen Wohnsitz in Deutschland zu nehmen, muss das ohne „wenn und aber“ akzeptieren. Dazu gehört u.a. das Wahlrecht der Frauen.
Sie haben das Recht auf Selbstbestimmung. Das Heiraten im Kindesalter gehört ebenfalls nicht in den westlichen Kulturkreis. Ebenso gibt es im westlichen Kulturkreis keine Heirat mit Haupt- und Nebenfrau(en).
Im westlichen Kulturkreis hat es in den letzten zweitausend Jahren zwei Religionsrevolutionen gegeben. Die erste geschah unter Jesus Christus, der mit alten Religionslehren gründlich aufgeräumt hatte und das Christentum begründete. Die zweite Revolution erfolgte unter Martin Luther.
Diese „Revolutionen“ stehen bei den Mohamedanern noch aus. Der Lehre, kein Schweinefleisch zum Verzehr zuzulassen könnte eine Lehre folgen, das Verzehren von Fleisch insgesamt einzuschränken.
Selbst unser eigener Kulturkreis verliert zusehends an ethischen Werten. Das Weltbild erschließt sich mehr und mehr im rein Materiellen. Nach dem Motto: „Alle Affen äffen allen Affen alles nach“ geht den nachfolgenden Generationen immer mehr an Kreativität verloren u.a.: IM MUSISCHEN BEREICH.
Die „Ex and Hopp“ Mentalität nimmt gravierend zu. Die Folgen sind unübersehbar. Die Meere „ertrinken“ im Plastikmüll.
Die Bewohner des westlichen Kulturkreises tolerieren es ferner nicht, dass an vielen Stellen in den Städtern und Gemeinden wilde Müllkippen entstehen. Diese Vorkommnisse allein den Flüchtlingen zu unterstellen, ist nicht gerecht. Das Problem mit „Mietnomaden“ taucht auch unter „Urbewohnern“ auf.
Wer z.B. in Deutschland leben will, hat deutsches Recht zu akzeptieren. Dazu gehört z.B. dass deutsche Ordnungskräfte wie z.B. die Polizei akzeptiert werden. Wer einen solchen Satz (wie oben) ausspricht, der muss nicht als „deutsch Nationaler“ verstanden, schon gar nicht als Faschist in die „braune Ecke“ gestellt werden.
Selbst deutsche „Ureinwohner“ sorgen dafür, dass die Menschen an „Heimat“ verlieren. Es müsste dringend darüber gestritten werden, was die Menschen unter „Heimat“ verstehen. Mir ist völlig unverständlich, wie sich das Verständnis von „Gartenkultur“ und/ oder der „Gebäudearchitektur“ gewandelt hat: Was sich Soldaten in Afghanistan zum Selbstschutz haben einfallen lassen, Steine in Käfigen zu stapeln, um sich vor Schüssen abzusichern, hält zunehmend in deutschen Gärten in Form von „Gambionen“ Einzug. Seelenloser geht es kaum. Die Errichtung von haziendaähnlichen Gebäuden ist auch so eine Modeerscheinung, die ganze Landstriche entfremdet.
Ja, Heimat ist auch ein Stück vertraute Gewohnheit, zu der sich ein gewisser Liebreiz gesellt. Es ist derart bescheuert, Menschen mit Heimatgefühlen in eine faschistoide Ecke zu stellen. Sich wohlfühlen in seiner vertrauen Umgebung darf nicht zum Schimpfwort werden. Vertraute Klänge, die so etwas wie gespürte Romantik aufkommen lassen, dürfen nicht einfach verteufelt werden, nur weil sie einer Vertonung in die Quere kommen, die mit vier Vollnoten auskommt, dafür aber durch ein kräftiges Rythmusarrangement „vervollständigt“ wird.
Es wird gemunkelt, dass nachfolgende Generationen mit einer Note auskommen. Die Intonisierung dafür wurde schon vor zig Jahren erfunden: Kammblasen!
Prost! Austrinken!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (23.05.19)
Stellenweise inhaltlich sehr gut und geschmeidig formuliert, stellenweise etwas schrullig, wenn ich das so sagen darf. Stellenweise leider auch schlampig, wie z.B. "zweitausendjahren" und "Kretivität" (gibt es nicht, soweit ich nachschlagen konnte). Insgesamt jedoch gerne gelesen, wobei ich nicht so recht verstehe, warum man solche politische motivierten Texte in ein Blümchengedichteforum wie keinverlag stellt ...

 Reliwette meinte dazu am 24.05.19:
Danke für das Lektorat - meines schlief schon! Ich werde (auch in meinem Blog) nachverbessern. Zu den "politisch motivierten Texten in einem Blümchengedichteforum": Ich betrachte mein künstlerisches und literarisches Wirken als Kunstform wie Joseph Beuys sie ins Leben gerufen hat. Das ist Gesellschaftspolitik in reinster Form. Die "Blümchenphilolosophie" kann der Beginn zu wichtigen Erkenntnissen sein - muss aber nicht zwangsweise. Ich mag dieses Forum, weil es die gesamte Bandbreite schöpferischen Wirkens ermöglicht. Ein Gruß zu Dir! Hartmut T.R.
Cora (29) antwortete darauf am 24.05.19:
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 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 24.05.19:
So ist es, da liegt "Deutschland in der Identitätskrise" noch im oberen Mittelfeld.
Kein sehr guter Stil ist es übrigens mit Wörtern in Anführungstrichen zu arbeiten (es ei denn, es sind Zitate).

P.S.: Was sind "rants"?

 loslosch (23.05.19)
dass die mohammedaner kein schweinefleisch verzehren dürfen, liegt an der geringen haltbarkeitsdauer nach der schlachtung. der prophet kannte noch keine kühlschränke. pst, nicht weitersagen.

auch die juden hatten propheten, die keine kühlschränke kannten.
Cora (29) äußerte darauf am 23.05.19:
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 loslosch ergänzte dazu am 24.05.19:
fische sind in der tat schnell verderblich. "der fisch stinkt vom kopf." dazu passt, was der soziologe rené könig damals in der vorlesung schilderte: die katholischen bayern würden das fleischverbot an freitagen und in der fastenzeit nicht durch fischverzehr kompensieren können - wegen der langen transportwege von der nordsee in den süden. daher hätten sie den tauchvogel ente zum fisch umdefiniert!

zum fischverzehr in den islamischen ländern sagte er nichts. das muss aber nichts bedeuten. ob der hohe salzgehalt im mittelmeer oder dem persischen golf eine rolle spielt? google weiß nix.
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 Reliwette meinte dazu am 24.05.19:
Also, den Inhalt meiner Gedanken auf die Verderblichkeit von Schweinefleisch in entsprechenden Gegenden zu reduzieren, ist schon bemerkenswert. Dann schon eher die Trichinentheorie.
Dennoch: danke.
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 loslosch meinte dazu am 24.05.19:
das fress- und suhlverhalten der schweine dürfte in der tat eine tragende, wenn nicht die entscheidende rolle gespielt haben. schon plautus lästerte im 2. jh. v. chr. über die sklaven, nicht menschen wohnten im haus, sondern schweine!
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 loslosch meinte dazu am 24.05.19:
da sieht man wieder, wie bescheuert die religionsführer, ob christlicher, jüdischer oder islamischer provenienz, sind.
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 Regina meinte dazu am 03.06.19:
Wusstet ihr, dass die Amerikaner keine Karpfen essen? Die Karpfen sind die Schweine im Teich. Und das mit den Schuppenfischen und Paarhufern steht im AT und gehört genauso zum koscher essen, da noch von der Milch getrennt.

 Reliwette meinte dazu am 04.06.19:
Na gut, Genitalverstümmelung bei kleinen Mädchen (Worthülse - Photo gefällig?) und Verzehr von Karpfen. auf der anderen Seite. Ziegen ohne Betäubung die Kehle durchschneiden (Worthülse? Foto gefällig? ). Ich habe noch ein Bild vor Augen: Frau mit Kiste auf`m Kopp - er auf einem Esel reitend hinterher. Das sind Worthülsen? Ich glaube, ich nehme den Text wieder heraus oder? Im Übrigen: religiöse Verblendung gibt es auch in ha ha ha - westlichen Kulturkreisen: die Segnung von Waffen z.B.! Ich glaube nicht, dass jemand daran interessiert ist, dass ich die Länder alle aufzähle - oder? Lieber Gruß" H.T.R.

 Regina meinte dazu am 04.06.19:
Lolo hat mit dem Schweinfleisch angefangen und dadurch sind wir von deinem Thema abgekommen. Das Essen selbst dürfte im Alltag wenig stören, eher schon das Ramadan-Fasten, weil es den Mitarbeiter schläfrig macht. Auch Kleidungsstil gehört zu den Freiheitsrechten. Für vieles, was du erwähnst, gibt es aber schon Gesetze. So z.B. dürfen Jungen nur von einem Arzt beschnitten werden, Mädchen gar nicht. Dann sprichst du aber eine Vielzahl von Themen an, die wir hier im Kommentar nicht bewältigen können. Gleichberechtigung, ich sage nur 23 Prozent Lohnabstand in unserer emanzipierten Republik. Tierschutz, Waffen..............wir sind überfordert.

 autoralexanderschwarz (24.05.19)
M. E. ein recht kruder Mix aus Stammtisch und religiöser Verblendung und zudem schlampig lektoriert.

 Reliwette meinte dazu am 24.05.19:
Sag mal Du Schlaumeier, was hältst Du denn von einer inhaltlichen Auseinandersetzung? Ich wäre froh, wenn an Stammtischen solche Inhalte diskutiert würden. An Stammtischen scheinst Du Dich ja auszukennen. Religiöse Verblendung? Bei wem? Ich mag Deinen Kommentar überhaupt nicht!

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 24.05.19:
Da könnte man an so vielen Stellen einhaken. Stammtisch bezog ich auf die undifferenzierte Wortwahl, wie bspw. „westlicher Kulturkreis“ oder „unser Kulturkreis“, „ethische Werte“, „musischer Bereich“ und so viele andere. Du schreibst am Anfang, dass du „Klarheit“ in eine Debatte bringen möchtest und reihst dann – genau wie die Politiker in den Talk-Shows – Begriffshülsen aneinander, die du nicht füllst oder definierst, garniert mit seltsamen Beispielen. Das meine ich mit Stammtisch. Und mag ja sein, dass du an Jesus Christus glaubst und ihn – wie bspw. auch Dutschke – als Revolutionär betrachtest, aber das so apodiktisch dahinzustellen und dabei vollkommen zu ignorieren, dass Innovation, Fortschritt, aber auch so mancher „ethischer Wert“ im Zuge der Säkularisierung gegen die Religion erkämpft wurden, zeigt zumindest aus meiner Sicht religiöse Scheuklappen. Das hätte man wohl auch alles netter sagen können, aber Grundlage für eine wirkliche inhaltliche Diskussion (die in meinen Augen auch immer zumindest die potentielle Möglichkeit beinhaltet sich vom Gegenüber überzeugen zu lassen) bietet dein Text in meinen Augen nicht.

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 24.05.19:
… und die Muslime, die kein Schweinefleisch essen, machen das, weil sie denken, dass es da einen Gott gebe, der nicht will, dass sie Schweinefleisch essen (warum auch immer), genau so, wie Katholiken glauben, dass sich Brot in Fleisch verwandelt, wenn man nur die richtige Zauberformel spricht. Das ist in meinen Augen beides ähnlich phantastisch und ich persönlich sehe auch keinerlei Wert darin, das irgendwie historisch erklären zu wollen, weil es nichts daran ändert, dass es (aus Sicht eines nicht in diesem Sinne religiösen Menschen) einfach Unsinn ist.

Antwort geändert am 24.05.2019 um 14:51 Uhr

Antwort geändert am 24.05.2019 um 14:55 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 autoralexanderschwarz meinte dazu am 24.05.19:
Ich will jetzt kein Philosophiereferat halten (zumal die Geschichte der Ethik entschieden weiter zurückreicht als bspw. die des Christentums) und letztendlich sagst du es ja schon. Natürlich gibt es Bereiche, in denen sich ethische Werte vieler deutscher Staatsbürger überschneiden, aber das ist eben im besten Fall eine Korrelation. Wenn du zehn Deutsche zufällig auswählst und sie ganz frei ihre „ethischen Werte“ aufschreiben ließest, bekämst du ganz unterschiedliche Antworten. Und: ich tadele nicht, ich merke an.
Cora (29) meinte dazu am 24.05.19:
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 Reliwette meinte dazu am 24.05.19:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 24.05.2019 um 21:09 Uhr wieder zurückgezogen.

 LotharAtzert meinte dazu am 04.06.19:
Brot in Fleisch, das ist gut.
Geht auch umgekehrt?

 Bergmann (03.06.19)
Lass dich nicht beirren, lieber Hartmut.
Diskürschen dieser Art hier zeigen recht gut, wie's politisch derzeit in unserem Land läuft, und nicht nur in unserem Land.

Dein Text wäre gut aufgehoben in der BRÜCKE, die es leider nicht mehr gibt!

 Reliwette meinte dazu am 04.06.19:
Ja, danke, lieber Uli. Über Ethik würde ich mit klugen Köpfen auch an einem Stammtisch reden z.B. am Poetenstammtisch, den unser verstorbener Freund KHS u.a. zu einem seiner Lebens-Mittelpunkte machte. - jetzt nicht Lebensmittelpunkt im Sinne von ALDI. Ich weiß nicht, an welchen Stammtischen unser junger studiosus teilnimmt. Übrigens, der Begriff "Worthülse" ist streng genommen selbst eine. Icke lach mir schief! Herzlichst! Relli

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 12.06.19:
Ja, so läuft es wohl politisch in eurem Land. Vielleicht findet ihr ja auch noch einen klugen Kopf, um über Ethik zu reden.
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