Auf dem Friedhof

Kurzgedicht

von  niemand


Sie tragen Blumen
sie tragen Kränze
ungeachtet der Lenze
zuhauf

Beklemmung lähmt
den Atem
die Glieder

sie legen die Blumen
die Kränze nieder

sie kehren um
und atmen wieder -

atmen auf

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (08.02.20)
Hallo Irene,
schlichter und besser kann man wohl diese Erfahrung, die jeder gemacht hat, nicht ausdrücken.
Liebe Grüße
Ekki

 niemand meinte dazu am 08.02.20:
Dankeschön! lieber Ekki.
Mit lieben Grüßen zurück, Irene
Sätzer (77)
(08.02.20)
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 niemand antwortete darauf am 08.02.20:
Ich bin halt mehr fürs Kurze & Klare
Mit liebem Dank und Grüßen, Irene

 Lluviagata (08.02.20)
Es kommt dabei immer auf einen selbst an. Für meine Mutter war es ein (über-)lebenswichtiges Ritual, ihrem Partner einen Besuch abzustatten, mit dem sie über 56 Jahre verheiratet war. Jetzt hat sie ihn vergessen, was auch ein gnädiger Wink des Schicksals sein kann. Aber was wissen wir schon ...

Tolles Gedicht, das zum Nachdenken anregt, das betroffen macht und kurz den Atem anhalten lässt, weil man vielleicht selbst schon in so einer Situation war.

Liebe Grüße
Llu ♥

 niemand schrieb daraufhin am 08.02.20:
Ja es kommt in der Tat auf den Betreffenden an. Hier hatte ich mehr die nicht so Betroffenen, sprich die Verwandten, Bekannten, Nachbarn im Hinterkopf, die verpflichtet, jedoch in erster Linie dem Leben näher sind. Ihr Aufatmen, wenn sie sich vom Ort der Trauer entfernen dürfen/können, um sich wieder dem Ort des Alltäglichen, des Freudigeren zuzuwenden. Davongekommen!
ist wohl der Gedanke vieler und fast jeder wird es verstehen,
obwohl es auch Menschen gibt [Gothics z.B.] denen der Friedhof mehr ist als dem Durchschnitt. Mit liebem Dank Dir und lieben
Grüßen zurück, Irene
Athene (57)
(08.02.20)
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 niemand äußerte darauf am 08.02.20:
Das freut mich, danke!
Mit lieben Grüßen, niemand

 AchterZwerg (08.02.20)
Perfetto, meine Liebe.

In der ersten Versgruppe sieht und hört man die Gesellschaft der Trauernden halblustig schlurfen.
Danach lässt sich der "Triumph der Überlebenden" (Elias Canetti) und ihr Aufatmen gut nachvollziehen.
Noch einmal davongekommen.

Zu meiner Freude trägt auch das lockere Gewebe von Reimen, Halbreimen und armen Waisen bei. Zeitgemäß!

Liebe Grüße
Heidrun

 niemand ergänzte dazu am 08.02.20:
Ja, wer sollte diesen "Triumph der Überlebenden" nicht verstehen.
Der Mensch kennt nur das Leben. Alles andere sind persönliche, oder religiöse Spekulationen, dem einen mehr, dem anderen vielleicht weniger fremd. Ich danke Dir herzlich!
und grüße Dich lieb zurück, Irene
Jo-W. (83)
(09.02.20)
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 niemand meinte dazu am 09.02.20:
Ich bin auch eine gebrannte, ehemalige Katholikin.
Hab denen viel Negatives zu verdanken.
Mit liebem Gruß und Dank zurück, Irene
Stelzie (55)
(14.03.20)
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 FrankReich (14.03.20)
Das Kuriose daran ist, dass diese Beklemmung ganz unterschiedliche Gründe hat. insofern super umgesetzt, der Leser kann so seine eigene Vorstellung entwickeln.

Ciao, Frank
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