Schneenacht

Kurzgedicht

von  unangepasste

Am Abend huscht
das Schweigen
durch die Straßen,
und weiße Mützen
schneit die Stadt.

Platanen werfen Flocken
auf die Jacke –

mit einem Kopfschütteln
stoßen sie
sie ab.


Anmerkung von unangepasste:

2015

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (09.02.20)
Manchmal nicken sie auch durchaus wohlwollend. :)

 unangepasste meinte dazu am 09.02.20:
Ein Nicken wäre aber wohl aufwendiger und mit mehr Ausdauer verbunden, um den Schnee loszuwerden.
aliceandthebutterfly (36)
(09.02.20)
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 unangepasste antwortete darauf am 09.02.20:
Hier hat es dieses Jahr noch keinen einzigen Schnee-Tag gegeben. Vielleicht schreibe ich deshalb so viel über Schnee? Dieses Gedicht ist ja nun schon ein paar Jahre alt, aber auch bei den aktuellen, die ich zuletzt in meiner Textwerkstatt vorgestellt habe, hieß es: anders kombinieren, da zu viel Schnee.
Danke für deinen Zuspruch! Freut mich, dass dir das Gedicht gefällt.

 niemand (09.02.20)
Ich finde dieses Schnee/Wintergedicht auch sehr poetisch,
nur mit den Fichten und der Stadt komme ich nicht so zurecht.
In welcher Stadt wachsen denn Fichten?
LG niemand

 unangepasste schrieb daraufhin am 09.02.20:
In Stadtteilen etwas außerhalb gibt es gelegentlich welche. Im Stadtteil meiner Kindheit zum Beispiel.
Aber ich habe es trotzdem geändert. Mir gefiel "Fichten" vom Klang besser, aber die Mehrheit erwartet hier wahrscheinlich einen typischen Stadtbaum, der als Straßen- oder Parkbepflanzung dient.

 niemand äußerte darauf am 09.02.20:
Na, ja, "erwarten" wäre nicht richtig, aber man macht sich beim Lesen ein Bild und es wachsen zwar Fichten in der Nähe der Privathäuser, doch diese befinden sich eher außerhalb des Kerns einer Stadt und Dein Gedicht fängt so schön mit den Straßen
der Stadt an, dass Platanen wahrscheinlicher sind, obwohl ich Dir zustimmen muss, dass Fichten einen schöneren Klang haben
LG niemand

Antwort geändert am 09.02.2020 um 17:15 Uhr

 GastIltis (09.02.20)
Hallo unangepasste,
rein zufällig sind mir Ingeborg Bachmanns folgende Zeilen zugeflogen:

„Nur wer an der goldenen Brücke für die Karfunkelfee
das Wort noch weiß, hat gewonnen.
Ich muß dir sagen, es ist mit dem letzten Schnee
im Garten zerronnen.“

Eine goldene Eselsbrücke? Wohl kaum. Und wenn, dann dürfte sie langsam baufällig werden. Dein Gedicht hingegen genießt Bestandsschutz.
LG von Gil.

 unangepasste ergänzte dazu am 09.02.20:
Das sind schöne Zeilen!

 BeBa (09.02.20)
Ein wunderbar lyrischer Text. Besonders die erste Strophe hat es mir angetan. Sie hätte mir schon gereicht, um eine Empfehlung auszusprechen.

LG
BeBa
PowR.TocH. (58)
(10.02.20)
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 unangepasste meinte dazu am 10.02.20:
Danke! Ich finde Schnee übrigens von drinnen betrachtet am schönsten.
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