...auch keine Lösung

Kurzgedicht zum Thema Alltag

von  RainerMScholz

Meine Leber ist schwach,
der Geist ist wach,
ich gehe in die Knie
und wollte doch nie
mich ergeben dem Suff,
vögeln im Puff,
und raufen und grölen und weinen -
heut´ tu ich alles vereinen!
Bin besoffen im Bordell,
schlägere mich mal schnell
mit den Asos um die Ecke;
wache auf unter der Hecke;
und es ist schon hell,
als all die Normalos zur Arbeit hasten;
derweil will ich am Kiosk rasten
morgens um halb elf;
und dann um viertel zwölf
kommt Gerd auch um den Block
und Schorsch und Rolf fehlen noch;
ein Äppler hier und ein Korn da -
es naht der Abend,
das ist wahr.
Jetzt geh´ ich auch dann langsam heim,
weiß nicht genau: wo soll das sein.
Ach, da ist ja schon diese Hecke;
ich leg´ mich drunter und verrecke.
Bis zum Morgen dann danach,
fängt alles gleich von vorne a.
Der Geist ist schwach,
die Leber wach,
ach, ach, so ach un´ mach kei´ Krach,
dass ich net laut und greinend lach´.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (28.09.20)
hat echt was von bukowski den ich mag
und dem an suff und puff auch sehr viel lag.

lg
henning

 RainerMScholz meinte dazu am 29.09.20:
Otto Sander liest Chinanski.
Total überranski.
Gruß + Dank,
R.
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