Es ist spät, morgen fast schon und der Schlaf will nicht kommen, obwohl ich unendlich müde bin. Schwül und bleiern hängt der Rest des letzten Tages mit seiner Hitze in den Wänden, kein Lüftchen weht und von einer Morgenkühle fehlt jede Spur. Halb schon geschlossen die Augen, halb noch geöffnet, verwischen flüchtige Gedankenfetzen mit Szenen, die nur aus einem Traum stammen können, obwohl ich mich nicht erinnere, geschlafen oder geträumt zu haben. Erinnern, oder ist eben jenes Sich-nicht-erinnern Teil des Traums? Die Unterscheidung will mir nicht gelingen und in der Anstrengung, darüber nachzudenken, verbaue ich mir jeden Weg, doch noch in einen einigermaßen erholsamen Schlaf hinüberzugleiten. Vielmehr verfalle ich Gedanken nachhängend und fast schon oszillierend um den Zustand der halb offenen und halb geschlossenen Augen, halb um den Traum und halb um die Wirklichkeit ohne jedoch eines vom anderen unterscheiden zu können in einen Zustand innerer Unruhe und Erregtheit, die scheinbar grundlos sich meiner bemächtigt und dieses Oszillieren nur beschleunigt. Schweißnass gehe ich vielleicht durch die geöffnete Tür auf den Balkon, in der Hoffnung auf Erleichterung, jedoch nichts, kein Lüftchen, kein Spritzer Regen oder Tau, nur bleierne, fast schon zähfließende Luft die in der Kehle klebt wie Fäulnis an den Händen und begebe mich vielleicht, nicht erleichtert zurück zu Bett um dem unseligen Reigen zwischen Traum und Wirklichkeit weiter ausgeliefert zu sein. Wie ich mich nach dem ersten Streifen Blau, ganz tief im Osten sehne, der wenigstens die Nacht austreibt und mit dem nächsten Tag das nächste, nicht zu haltende Versprechen ankündigt. Auf Abkühlung, auf Schlaf und ein Ende des Albs, der mich zwischen Schlafen und Wachen gefangen hält.
Anmerkung von tueichler:
Fragment
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