Schwarze Zeiten oder Eine kleine Utopie der Sozialdemokratie

Text zum Thema Zukunft

von  BLACKHEART

Wir schreiben das Jahr 2080. Die Mitglieder der SPD treffen sich in diesem Jahr in "Kalles Kiosk" in Wanne-Eickel zur jährlichen Mitgliederversammlung. Die Versammlung ist beschlussfähig, da 80% der Mitglieder auch anwesend sind. Nur Hubert und Kunigunde Schmitt fehlen. Sie konnten ihren Nordseeurlaub am Lüneburger Heidestrand nicht mehr rechtzeitig stornieren.
Auf der Tagesordnung  der Mitgliederversammlung findet sich zwischen  "Begrüßung" und "Verschiedenes" nur ein weiterer relevanter Tagesordnungspunkt: "Wahl eines Kanzlerkandidaten/einer Kanzlerkandidatin".
Keiner der Anwesenden weiß, woher diese Tradition kommt, oder was es damit auf sich hat. Da es aber schon immer so gemacht wurde (das belegen alte Dokumente), hält man an dieser Tradition fest.
Nach einer Viertelstunde wird die Veranstaltung offiziell für beendet erklärt. Wer nicht noch drei Stunden lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren muss, bleibt noch auf ein, zwei Bierchen und lauscht den Anekdoten von Alterspräsident Kevin Kühnert. Wie immer ist man sich unsicher, wie viel davon der Wahrheit entspricht und welche Geschichten (z.B. die über eine. "große Koalition") zunehmender Demenz geschuldet sind.

Bei der Bundestagswahl im darauffolgenden Jahr holt die CDU zum dritten mal in Folge die absolute Mehrheit. Kanzler Philipp Amthor geht somit in seine 12. Amtszeit. Zu diesem Zeitpunkt kann man die noch lebenden Mitglieder der SPD an einer Hand abzählen.


Anmerkung von BLACKHEART:

Dieser Text kann Spuren von Ironie, Sarkasmus und Zynismus enthalten.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.08.20)


Tradition und liebgewonnene Rituale haben schon ihre Berechtigung. - Allerdings führen die nicht immer zum Erfolg,

weiß auch
der8.

 Dreamer (11.08.20)
Die SPD stirbt, weil sie es partout nicht schafft, sich in der Mehrheit von Schröders Agenda 2010 zu distanzieren und sich auf ihre ursprünglichen Werte zu besinnen.
Deshalb bin ich nicht sicher, ob Dein Text wirklich eine Utopie ist, gelungen ist er allemal
Gruß, Dreamer

 Carlito (12.08.20)
Böse, aber leider wahrhaftig. Danke!
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