auf dem jakobskirchhof setzte ich mich nieder
und ruhte aus vom stadtrundgang
um neue kräfte zu sammeln für den aufstieg
auf den turm
zwischen den gebeinen des dichters und der dichtermuse
die dort schon lange nicht mehr liegen
fiel ich in eine meditative stimmung
und beobachtete den vogel auf dem kiesweg
wie er einen regenwurm aufpickte
der rundblick über die stadt
durch die trüben fensterscheiben der ehemaligen türmerwohnung
war überwältigend
die holzdielen knarrten
ein paar alte stühle standen herum
tief unten in der sakristei wurden sie getraut
der dichterfürst und sein bettschatz
wieder unten
holte ich noch einmal tief luft
für den schweren gang der bevorstand
auf die anhöhe draußen vor der stadt
zur gedenkstätte an das lager
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Kommentare zu diesem Text
Hilde (62)
(14.02.21)
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ja, danke. letztes jahr war ich wegen corona nicht in meiner geburtsstadt ... mal sehen, ob dieses jahr?! es freut mich, wenn dir das gedicht so gut gefällt. Liebe Grüße, werner