Meister Stainers falsche Geige.
Geschichte
von Willibald
Kommentare zu diesem Text
Ein eigenwilliger, mich ansprechender Erzählstil.
Ach, der Katholische Filmdienst! Prädikate, ich erinnere mich: 1, 1E, 2, 2E, 3, 4. Wobei das "E" für "mit Einschränkung" stand.
Wie's so geht mit den moralisch-religiösen Bewertungen: das Interessante war das Schlimme. Das hat sich seit den Zeiten des Apfels im Paradies nicht geändert.
"Pastor Angelicus" ist zum Glück an mir vorübergegangen - den gab's nichtmal im Pfarrheim zu sehen.
Ach, der Katholische Filmdienst! Prädikate, ich erinnere mich: 1, 1E, 2, 2E, 3, 4. Wobei das "E" für "mit Einschränkung" stand.
Wie's so geht mit den moralisch-religiösen Bewertungen: das Interessante war das Schlimme. Das hat sich seit den Zeiten des Apfels im Paradies nicht geändert.
"Pastor Angelicus" ist zum Glück an mir vorübergegangen - den gab's nichtmal im Pfarrheim zu sehen.
Grüße Dich, Graeculus,
meine Eltern besuchten 1955 das Schlosstheater, hatten vorher den Filmdienst gelesen und erklärten beim Mittagessen und beim Abendessen, dass sich viele Paare wohl nicht scheiden lassen würden, sähen sie diesen Film. Ich saß dabei und dachte nach, soweit ich das konnte.
p.s.
Die Passage ist bei Überarbeitung rausgefallen, sonst wäre die Geschichte wohl zu überladen. Deine Erinnerung sei hiermit geehrt und Du für die Empfehlung bedankt. Und für dein Organisieren.
meine Eltern besuchten 1955 das Schlosstheater, hatten vorher den Filmdienst gelesen und erklärten beim Mittagessen und beim Abendessen, dass sich viele Paare wohl nicht scheiden lassen würden, sähen sie diesen Film. Ich saß dabei und dachte nach, soweit ich das konnte.
Der gewalttätige Jahrmarktsartist Zampano kauft das einfältige Dorfmädchen Gelsomina, um es zu seiner Assistentin und Sklavin abzurichten. Sie unterwirft sich seinen unwirschen Befehlen, aber den seiltanzenden Narren Matto, der sie menschlich behandelt, betet sie an.
Zampano tötet Matto im Streit und verläßt Gelsomina, weil er jede menschliche Bindung als Last empfindet. Erst als er später von ihrem Tod hört, läßt ein hemmungsloser Gefühlsausbruch ahnen, was er für sie empfunden hat.
Der Film hat eine soziale, eine humane und eine christliche Ebene. Ob man ihn als simple Geschichte über menschliche Beziehungen oder als Allegorie versteht, der durch den Zusammenklang aller künstlerischen Faktoren erzielten Intensität wird sich kaum ein Zuschauer entziehen können. - Für Erwachsene "Sehenswert".
Zampano tötet Matto im Streit und verläßt Gelsomina, weil er jede menschliche Bindung als Last empfindet. Erst als er später von ihrem Tod hört, läßt ein hemmungsloser Gefühlsausbruch ahnen, was er für sie empfunden hat.
Der Film hat eine soziale, eine humane und eine christliche Ebene. Ob man ihn als simple Geschichte über menschliche Beziehungen oder als Allegorie versteht, der durch den Zusammenklang aller künstlerischen Faktoren erzielten Intensität wird sich kaum ein Zuschauer entziehen können. - Für Erwachsene "Sehenswert".
p.s.
Die Passage ist bei Überarbeitung rausgefallen, sonst wäre die Geschichte wohl zu überladen. Deine Erinnerung sei hiermit geehrt und Du für die Empfehlung bedankt. Und für dein Organisieren.
Antwort geändert am 05.05.2021 um 15:07 Uhr
Jetzt erst wird mir klar, daß Du Fellinis "La Strada" meinst.
sapienti sat et pelliculae experto.
"Das Böse ist immer und überall", wusste die Erste Allgemeine Verunsicherung, die gleichzeitig Basis so mancher kindlichen Untat ist.
Auch der8. erinnert sich voller Scham an mit Bunstiften ausgemalte "Träumereien an französischen Kaminen" (Jugendstilausgabe) und einen gutherzigen Musikpädagogen, der ihn zum Geigenspiel animieren wollte, dann aber doch aus dem Schulchor entfernen musste ...
Jenseits all dieser Bemühungen ist uns immerhin die Leidenschaft für gutgefüllte Bibliotheken geblieben.
Vielleicht auch deswegen, weil es die Elternpaare versäumten, ein Mobile aus Miniaturexemplaren Thomas Mannscher Gesamtwerke über unseren Bettchen zu befestigen ...
Deine Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. Sie verknüpft auf charmante Weise pädagogischen Anspruch und Wirklichkeit, Liebe und kindliche Bosheit. - Möge die B-Liga-Geige im seichten Gewässer ihre verdiente Ruhe gefunden haben.
In diesem Zusammenhang mundet mir das Ende deiner Geschichte. - Jesses na. Und wie!
Herzlichste Grüße
der8.
Auch der8. erinnert sich voller Scham an mit Bunstiften ausgemalte "Träumereien an französischen Kaminen" (Jugendstilausgabe) und einen gutherzigen Musikpädagogen, der ihn zum Geigenspiel animieren wollte, dann aber doch aus dem Schulchor entfernen musste ...
Jenseits all dieser Bemühungen ist uns immerhin die Leidenschaft für gutgefüllte Bibliotheken geblieben.
Vielleicht auch deswegen, weil es die Elternpaare versäumten, ein Mobile aus Miniaturexemplaren Thomas Mannscher Gesamtwerke über unseren Bettchen zu befestigen ...
Deine Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. Sie verknüpft auf charmante Weise pädagogischen Anspruch und Wirklichkeit, Liebe und kindliche Bosheit. - Möge die B-Liga-Geige im seichten Gewässer ihre verdiente Ruhe gefunden haben.
In diesem Zusammenhang mundet mir das Ende deiner Geschichte. - Jesses na. Und wie!
Herzlichste Grüße
der8.
Ach, Achter! Dank!!
Und diesen Snoopy habe ich in dieser Zeit dann auch kennen- und lieben gelernt. Hier vier Bilder.
Sie mögen Dir munden
Und diesen Snoopy habe ich in dieser Zeit dann auch kennen- und lieben gelernt. Hier vier Bilder.
Sie mögen Dir munden
Sie munden wie verrückt!
Walmdachbau, Drempel, Mittelrisalit - der Einstieg ist zu kryptisch, wenn du diese unbekannten Begriffe nicht wenigstens andeutungsweise erklärst.
Der Mittelteil ist mir etwas zu altbacken-stereotypisch: Großbürgerliches Elternhaus - dominante Großmutter - Geigespielen. Du baust da eine Tragik auf, die bei Lichte betrachtet nicht das hält, was sie verspricht - wer nicht Geige spielen kann, wird nicht erschossen.
Und der Schluss: Schluchzen, Segel, Sonne, Schatten, die die Haut netzen - ist das nicht etwas arg dick aufgetragen?
P.S.:
Zwei Meistergeiger in so einer kurzen Geschichte sind einer zuviel. Die Rolle kannst Du getrost einer Figur überlassen, finde ich.
Der Mittelteil ist mir etwas zu altbacken-stereotypisch: Großbürgerliches Elternhaus - dominante Großmutter - Geigespielen. Du baust da eine Tragik auf, die bei Lichte betrachtet nicht das hält, was sie verspricht - wer nicht Geige spielen kann, wird nicht erschossen.
Und der Schluss: Schluchzen, Segel, Sonne, Schatten, die die Haut netzen - ist das nicht etwas arg dick aufgetragen?
P.S.:
Zwei Meistergeiger in so einer kurzen Geschichte sind einer zuviel. Die Rolle kannst Du getrost einer Figur überlassen, finde ich.
Schön.
Ach, Dieter, deine Kommentare und deine Lesekünste muss derjenige, der Dir wohl will, sich schön trinken.
Ich versuche es erst gar nicht.
Ich versuche es erst gar nicht.
Zauberhafte Geschichte samt der Illustrationen, lieber Willibald, schade, dass immer irgendwann das Ende folgt, wenn man gerade so schön eingesponnen ist in die Netze Deiner Erzählung.
Liebschönen Gruß,
Moja
Liebschönen Gruß,
Moja
Liebe Moja, ganz herzlichen Dank.