Meer murmelnd

Gedicht zum Thema Abenteuer

von  Lluviagata

Sein Segel zerschneidet, als wärs Zauberei,
Den Abend, es neigt sich die Wellen zu pflügen,
Vielleicht scheint das Schiff einem Fluch zu genügen,
Der Mastkorb schwankt lose, kein Winken, kein Schrei

Bevölkert die Reling, der Bug ist vermoost,
Ums Heck trudeln Möwen, sie kreischen ins Leere,
Wie jählings verstreut faulen Haken und Speere
Und nicht mal sein Steuerrad dreht sich zum Trost.

Von achtern quillt Unheil, schon riecht es nach Tod.
Zum Schlagen der modernden Taue verschwimmen
Wie Geister im Nebel ersterbende Stimmen
von stöhnenden Männern in heilloser Not.

Den einsamen Wanderer schauderts, er reißt
Die Augen vom Meer, er beschleunigt die Schritte,
Mit tosendem Knall bricht das Schiff in der Mitte
Und fährt in die Tiefe, die silbern ergleißt.

Und als wär nichts gewesen, umrändelt die See
Den einsamen Strand für den zitternden Mondschein
Mit Borten aus Treibgut, aus Muscheln und Bernstein
Und ebnet ihr Antlitz mit der schlafenden Boe.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (20.06.21)
Eine hervorragende Beschreibung von Verfall und Untergang, Andrea

Liebe Grüße
Ekki

 franky (20.06.21)
Hi liebe Llu

Fantastisch und spannend geschrieben, bin So! Was von begeistert.

Ganz liebe Grüße von Franky
Mono (70)
(20.06.21)
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 FrankReich (20.06.21)
Im Abschluss erinnert es mich an Anton Wildgans Gedicht "Unter der Stadt", es ist aber insgesamt um etliches besser gemacht. 👌

Ciao, Frank
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