Sommerwald

Experimenteller Text zum Thema Mensch und Natur

von  blauefrau

Um einen großen Baum waren Stämme in Form eines Zeltes gruppiert. Ich drängte zwei Stämme auseinander, um hinein zu gelangen. Ich versuchte aufrecht zu stehen. Zwecklos. Liegen und sitzen konnte ich dort. Ein Platz war damit gefunden. Ich legte meinen Rucksack ab. Dann zwängte ich mich durch das Schlupfloch nach außen. Ich lief ein paar Meter und sah Äste und Zweige, die zu einem Muster gelegt schienen. Knochen ähnlich konnten sie zu einem Lebewesen gehören. Ich atmete tief ein und hauchte meinen Atem über die Holzknochen. Ein kleiner Fuchs sprang plötzlich an mir hoch und verbiss sich in meinem rechten Hosenbein. Meine Wade blutete. Ich riss den Fuchs hoch und schleuderte ihn vor mich hin. Danach folgte der Fuchs mir gehorsam. Ich sah einen langen schlanken Baumstamm vor mir liegen, der sich an einer Seite in zwei Hälften spaltete. Ich rief ihn, beatmete auch die Holzstücke und ließ das Krokodil, das so entstand, an meiner Seite entlang gleiten. Der Fuchs freute sich über die neue Gesellschaft und sprang auf seinen Rücken. Da  schnappte das Krokodil nach einem Holzstrunk, an dem sich rötlich braune Pilze überlappten. Es fraß an den Pilzen und zuckte zusammen: Der Holzstrunk rotierte und warf das Krokodil ab. Wir entfernten uns und folgten dem flimmernden Licht, das durch die Baumkronen auf den Waldboden fiel und dort gelbe Inseln bildete.


Anmerkung von blauefrau:

September 21 FHH

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