Ein Schwabenstreich
Rezension zum Thema Intelligenz
von Quoth
Anmerkung von Quoth:
http://www.phil-hum-ren.uni-muenchen.de/GermLat/Acta/Dubielzig.htm
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost20/Weller/wel_cyps.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Weller
Kommentare zu diesem Text
Hier die Brandrede von A gegen Y:
Sermonem studet hic sensim vitiare Latinum:
Publica res agitur vitaque nostra, viri!
Nec, quia sacra lues nondum pervenit ad ima
Viscera, securi spernite tale malum. …
Ne moror exemplis, memoro pro pluribus unum:
Te quoque turbari, tu Tiberine, doles.
Qui Tiberis Latio celebrari nomine gaudes,
Thybridis impura voce notatus oles.
Haec si pernicies vel sancta vocabula tangit,
Verborum plebem qualia fata manent?
Nec parat insidias tantum: nos despicit omnes;
Iactat enim patriam conspicuumque genus.
Graeculus est sane: ψιλός, calvusque levisque,
Vox vero querulum vixque virile sonat.
Die lateinische Sprache will der da schleichend vergiften:
Um den Staat und um unser Leben geht es, Männer!
Wiegt euch nicht in Sicherheit und seht über eine solche Gefahr hinweg, nur weil die verfluchte Seuche noch nicht die innersten Organe angegriffen hat. … Um euch nicht mit Beispielen aufzuhalten, nenne ich nur eines anstelle vieler: Auch du, Tiberfluss, fühlst dich schmerzlich aufgewühlt: Der du dich freust, als Tiber bekannt zu sein, stinkst nun zum Himmel, da dich das unreine Wort «Thybris» brandmarkt. Wenn solches Verderben selbst heilige Ausdrücke angreift, welches Schicksal erwartet dann das gemeine Volk der Worte? – Er lauert uns auch nicht nur hinterhältig auf, sondern zeigt uns allen offen seine Verachtung: Er prahlt ja mit seinem Vaterland und seinem berühmten Geschlecht. Ein Griechlein ist er offensichtlich: dünn, kahl und mager. Seine Stimme aber klingt weinerlich und unmännlich!
Man vergleiche dazu Martin Korenjak: Geschichte der neulateinischen Literatur: Vom Humanismus bis zur Gegenwart C.H.Beck. München 2016.
Sermonem studet hic sensim vitiare Latinum:
Publica res agitur vitaque nostra, viri!
Nec, quia sacra lues nondum pervenit ad ima
Viscera, securi spernite tale malum. …
Ne moror exemplis, memoro pro pluribus unum:
Te quoque turbari, tu Tiberine, doles.
Qui Tiberis Latio celebrari nomine gaudes,
Thybridis impura voce notatus oles.
Haec si pernicies vel sancta vocabula tangit,
Verborum plebem qualia fata manent?
Nec parat insidias tantum: nos despicit omnes;
Iactat enim patriam conspicuumque genus.
Graeculus est sane: ψιλός, calvusque levisque,
Vox vero querulum vixque virile sonat.
Die lateinische Sprache will der da schleichend vergiften:
Um den Staat und um unser Leben geht es, Männer!
Wiegt euch nicht in Sicherheit und seht über eine solche Gefahr hinweg, nur weil die verfluchte Seuche noch nicht die innersten Organe angegriffen hat. … Um euch nicht mit Beispielen aufzuhalten, nenne ich nur eines anstelle vieler: Auch du, Tiberfluss, fühlst dich schmerzlich aufgewühlt: Der du dich freust, als Tiber bekannt zu sein, stinkst nun zum Himmel, da dich das unreine Wort «Thybris» brandmarkt. Wenn solches Verderben selbst heilige Ausdrücke angreift, welches Schicksal erwartet dann das gemeine Volk der Worte? – Er lauert uns auch nicht nur hinterhältig auf, sondern zeigt uns allen offen seine Verachtung: Er prahlt ja mit seinem Vaterland und seinem berühmten Geschlecht. Ein Griechlein ist er offensichtlich: dünn, kahl und mager. Seine Stimme aber klingt weinerlich und unmännlich!
Man vergleiche dazu Martin Korenjak: Geschichte der neulateinischen Literatur: Vom Humanismus bis zur Gegenwart C.H.Beck. München 2016.
Vielen Dank für diese Kostprobe, Willibald! Gruß Quoth
Und Dank für die Empfehlung, LotharAtzert!