augapfelhüten

Bild

von  indikatrix

mein kleiner müder falke

wird schläfrig und fällt

mir leis auf die brust


wie weich sein flaum

wie fest seine feder

wie scharf die kralle


sein schnabel

das auge

im sturm


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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (18.12.21, 11:36)
Liebe indi,
mein Freund Bubi, übrigens Falkner, hat mir ein Foto meines Geburtshauses geschickt, das jetzt zum Verkauf steht. Der Zustand (im Vergleich zu einer Ansicht von 1914!) ist jämmerlich. Vielleicht hätte ich es wie meinen Augapfel hüten sollen?
Oder wie du deine Zeilen. LG von Gil.

 indikatrix meinte dazu am 19.12.21 um 09:55:
Lieber Gil,
vielen Dank für deine Empfehlung und deinen Kommentar.  Wie schön, das ist: einen Freund zu haben, der einem so ein Foto schickt und Falkner ist! Traurig ist es wohl um dein Geburtshaus, besonders falls du auch lange darin gelebt hast und es Kindheitserinnerungen barg, doch vor dem inneren Auge bleibt es für immer wie es war und darin  nicht verloren. Liebe Grüße,
indi

 Moja (18.12.21, 11:37)
Das Sanfte und die Gefahr, liebe Indi, die "im Auge des Sturmes" schläft, dieses trügerische  windstille Zentrum, wachsam bleiben bei soviel Schönheit, dazu passt hervorragend die Titelzeile, sehr gelungen!

Lieben Gruß,
Moja

 indikatrix antwortete darauf am 19.12.21 um 10:02:
Liebe Moja,
hab Dank für deine Zeilen, für deine Empfehlung und Favorisierung!
Wie doch in allem Wunderbaren auch Gefahr liegt, zumindest die des Verlustes, welcher Art auch immer...und dennoch wäre jede Alternative der größte Verzicht, ob es ein Falke oder wer anderes ist.
Lieben Gruß,
indi

 diestelzie (18.12.21, 11:49)
Dein Bild hat etwas behutsames, behütendes, Sicherheit ausstrahlendes... Meine erste Intuition war ein schlafendes Baby an der Mutterbrust. Auch wenn Krallen und Schnabel nicht passen.

Liebe Grüße
Kerstin

 indikatrix schrieb daraufhin am 19.12.21 um 10:07:
Liebe  Kerstin,
genauso hat es sich auch angefühlt, als der kleine Falke an meiner Brust lag, es war unglaublich selig. Und ich fühlte seine Bedrohung von außen und ich fühlte seine Fähigkeit sich zu verteidigen...
Vielen lieben Dank und Liebe Grüße!
indi

 harzgebirgler (18.12.21, 13:57)
es senken sich die lider hütend nieder
und schlaferholt blickt bald das auge wieder.

lg
harzgebirgler

 indikatrix äußerte darauf am 19.12.21 um 10:10:
Und an dem neuen Morgen schüttelt er sein Gefieder, breitet die Flügel aus, hebt ab und fliegt davon, hoch, weit hinaus.
Lieben Gruß,
indi

 niemand (18.12.21, 18:26)
Ich lese hier das Raubtier im Menschen, sehe den Falken als ein waches Auge, stets auf der Hut, stets in Ausschau nach neuer Beute [welcher auch immer] letztlich ums Überlebend kämpfend wie jedes andere Natur-Geschöpf. Nur manchmal, in vom steten Jagen ermüdeten Stunden, wird der Blick weich, nicht so scharf, nicht so aufmerksam. Man könnte fast von einer Bekehrung ins Sensible ins Unkämpferische sprechen, doch Vorsicht, denn alle Attribute eines Jägers sind vorhanden, wenn auch im Moment von einer Ermüdung überdeckt. Keiner kann aus seiner Haut, welche die Natur ihm verpasst hat, auch ein Falke nicht. Man kann aber auch anderes in diesem wirklich schönen Gedicht lesen, doch egal, dieses Gedicht ist für mich ganz besonders vom Klang her gelungen. Und es hat diese Prise Geheimnis in sich, um Gedanken und Empfindungen beim Lesen schweben zu lassen, egal in welche Richtung.
LG Irene

 indikatrix ergänzte dazu am 19.12.21 um 10:18:
Liebe Irene,
ganz herzlichen Dank für deine Gedanken zu dem kleinen Falken, sie berühren mich sehr, denn all das was du schreibst, war tatsächlich auch gemeint, und noch anderes, welches, wie du so wunderbar schreibst, in der Schwebe bleiben mag,
Lieben Gruß,
indi

 AchterZwerg (19.12.21, 07:40)
Liebe Indi,

ich liebe alle Raubvögel. Wie unvergleichlich elegant mutet ihr Flug an, wie golden der Blick ihrer scharfen Augen. Und wie wehrhaft sie sind!
Ich weiß nicht, wofür d e i n Falke hier steht - es spielt eigentlich auch keine Rolle.

Herzliche Grüße
der8.

 indikatrix meinte dazu am 19.12.21 um 10:25:
Lieber AchterZwerg,
ganz herzlichen und lieben Dank!
Auch ich liebe alle Raubvögel, auch aus den von dir beschriebenen Gründen. 
Und sie sind, wenn wir sie in Freiheit sehen, so weit über uns... 
Ich schicke liebe Grüße und wünsche  eine gute, schöne Zeit!
indi
Agnete (66)
(19.12.21, 12:21)
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 indikatrix meinte dazu am 19.12.21 um 18:14:
Liebe Agnete,
vielen herzlichen Dank für dein Mitlesen-denken,- fühlen,
denn auch diese deine Deutung lese ich darin, so schön -
LG
indikatrix

 harzgebirgler (18.05.22, 09:21)
der erste satz erinnert mich an das berühmte falkenlied vom kürenberger:

"Ich zoch mir einen valken
mere danne ein jar.
do ich in gezamete
als ich in wolte han
und ich im sin gevidere
mit golde wol bewant,
er huop sich uf vil hohe
und floug in anderiu lant.

Sit sach ich den valken
schone fliegen:
er fuorte an sinem fuoze
sidine riemen,
und was im sin gevidere
alrot guldin.
got sende si zesamene
die gerne geliep wellen sin!"


["Ich zog mir einen Falken
länger als ein Jahr.
Nachdem ich ihn mir gezähmt,
wie ich ihn haben wollte,
und ihm sein Gefieder
mit Gold wohlgeschmückt,
erhob er sich hoch in die Lüfte
und entflog in fremdes Land.

Seither sah ich den Falken
schön fliegen.
er führte an seinem Fuße,
seidene Riemen,
und sein Gefieder
war ganz rotgold.
Gott sende sie zusammen,
die gerne geliebt wollen sein."]


lg
harzgebirgler

 indikatrix meinte dazu am 18.05.22 um 09:35:
<3
Agnete (66)
(12.09.22, 09:33)
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 indikatrix meinte dazu am 29.09.22 um 09:53:
Diese Vorstellung kenne ich auch
und ich fürchte, ich weiß inzwischen woher...
Ich wünsche dir und uns allen dass sie nicht
Realität wird,
Danke dir sehr!
und LG
indi
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