Morgenblatt am 24.09.2022

Innerer Monolog zum Thema Abendstimmung

von  franky

Mein Wort ist Wasserdicht.

Ausgekanzelte Reden zappeln in meinem Hirn.

Steifgewordene Ausreden treten sich gegenseitig auf die Zehen.

Die Unschuld wälzt sich in Staub und will verzweifelt Anlauf nehmen,

sie wird von grausamen Mäulern angespuckt, das Kleid von Geifer zerfressen. 

Was von Außen nicht zu erkennen ist,

das große Leid tropft seine salzigen Tränen in eine klaffende Wunde,

die versteinerte Herzen in ihre Seele gerissen hat.  

 

Ich bin etwas von der normalen Fahrbahn abgekommen,

dann ist der Weg nicht mehr so Arsch glatt.

 

Mir fallen auch tröstliche Worte ein,

die im Vorbeigehen handfest gepunktet haben. 

„Ich helfe dir, wenn du am Rückweg das Zuhause verloren hast.“

Staubiges Steingut Bröckelt am Eingang,

nichts ist mehr betont, alles entglitten. 

Wenn ein Vergessen so uferlos ist,

rüttelt nichts mehr an der Außentüre.

Mich schröpft das Sitzfleisch in tausend Stücken!

Kein Bewohner leistet mehr Widerstand.

Eine kleine Ausbuchtung lässt vermuten,

dass hier Mal Leben stattgefunden hat. 

 

Wenn Friede nicht so zähe und unansehnlich wäre,

Blutige Inschriften kleben verborgen,

schreien Vergeltung für den nächsten Krieg.

 

Redaktionsschluss um 17:10




Anmerkung von franky:

Ist heute etwas spät geworden;-)

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (25.09.22, 07:17)
Lieber Franky,
ein sehr ausdrucksstarkes Gedicht in eindringlichen Bildern! :)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram