Park

Erzählung

von  minze

Die ersten Tage habe ich gedacht, dass es alles besser geht, ich habe mir gewünscht, es wäre auch so zu Hause, hier, dass alles einfach so einfach läuft. Diese Sehnsucht kenne ich schon lange. Dass sich alle an die Regeln halten. Es hat eine Weile gebraucht, bis mir komisch wurde. Etwas war befremdlich, irritierte mich in allem, was so gut funktionierte. Es war das -


eines Abends filmte ich diese Szene. Wir liefen durch den Park und der Abend war wunderbar gewesen, der Park war sehr schön, die Nacht so warm – aber es stimmte nicht. Es gab außer unseren Stimmen keine anderen. Viele Menschen gingen spazieren, aber es war, als wäre es kein Spazieren und als wären keine Menschen da. Wir wurden selbst still. Die Leute gingen alle in eine Richtung, die Blicke starr nach irgendwo, vielleicht auf den Ausgang des Parks, fokussiert. Trotz verschlungener Wege. Sie gingen rasch, als wäre das Gehen durch den Park eine notwendige Erledigung. Wir sahen keine Blicke und vielleicht war die Betroffenheit nur auf unseren Gemütern.
Auf dem Boden waren Pfeile, sie gingen denen nach.


Wenn ich jetzt den Film auf dem Handy sehe, dann scheint es eine Performance zu sein. Ich glaube dem als Film, jetzt zu Hause, mehr, als dort.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram