Tabula Rasa (alter Text, wiedereingestellt)

Kam eine Stunde, völlig still, verbraucht war jeder Mut.

Gefangen zwischen Düsterwänden wuchs in mir die Wut.

Gefühle fesseln meine Brust, das Atmen ist nur Qual.

Zur Auskehr ruf ich dich, mein Volk, zum aufgetischten Mahl.

So kühl das Mondbleich hinter mir, der Blick ins Schattenweit,

Die Käfigtüren sperr‘ ich auf, nun ist es an der Zeit.

Erwacht, erwacht, geht auf die Hatz, jagt alles, was sich regt!

Dämonen mein, ihr Geistervolk, bringt um, was sich bewegt!

Hinein in mich und greift sie euch, das Böse und das Gut,

saugt Schwarz und Weiß die Adern aus, lasst keinen Tropfen Blut!

Ihr Furorwölfe, metzelt blind mit blutigheißem Zahn,

Fresst Schuld und Grund und Konvention, verbeißt euch in den Wahn!

Ihr wildes Raubzeug namenlos mit flammendem Gesicht,

in Fetzen reißt nun jede Regung, bis der Kummer bricht!

Kommt eine Stunde, völlig still, in festen Ketten ruht die Herde.

Das Nichts schafft einen neuen Traum. Dies ist ein Tag, an dem ich werde!