Ich ertrage Dich nicht mehr

Elegie

von  Aron Manfeld

Wir liegen vor der Tagesschau

Dein Kopf auf meinem Bauch

Und eine Stimme sagt etwas


Kam sie vom Fernseher oder von Dir

Hast Du etwas gesagt 

Du schüttelst den Kopf auf meinem Bauch

Und eine Stimme sagt etwas


Ich will allein sein und an die Decke starren

Schlafen und essen wann ich will

Ohne Sex und ohne Arbeit

Nachts um drei auf die Strasse gehen

In der Kälte mich selber wieder spüren


Was wollen wir kucken

Haucht Dein Atem über

Mein Glied




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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (20.11.22, 08:26)
Die Fernsehkiste bringt es nicht, die Beziehungskiste wohl auch nicht...
Ein gut gezimmerter Text!
Eiskimo

 Aron Manfeld meinte dazu am 20.11.22 um 11:42:
Man nennt mich auch den Lyriktischler, lieber eiskimo.

 AngelWings antwortete darauf am 20.11.22 um 20:05:
Die Lyrik ist neben der Epik und der Dramatik eine der drei literarischen Gattungen. In lyrischen Texten werden Gefühle, Gedanken und Stimmungen wiedergegeben. Das geschieht in Vers- und Strophenform und die Texte sind meistens eher kurz.

 Aron Manfeld schrieb daraufhin am 21.11.22 um 16:48:
Wo würdest Du die Elegie einordnen, liebe Angel?

 EkkehartMittelberg (20.11.22, 12:14)
Man denkt es und macht doch immer weiter.

Gruß
Ekki

 Aron Manfeld äußerte darauf am 20.11.22 um 13:47:
Es gibt von George Orwell ein wunderbares Buch, "Auftauchen um Luft zu holen".

Es sind kleine Ausbrüche aus dem goldenen Käfig, die nahezu immer kläglich scheitern.

Was kucken wir heute Abend?

 Tula (20.11.22, 17:21)
Hallo Aron
Wunderbare Pointe  :D

LG
Tula

 Aron Manfeld ergänzte dazu am 21.11.22 um 16:48:
Also, mein lieber Tula, hier ist das Fingerglied gemeint.

 Dieter Wal (20.11.22, 18:44)
Wenn selbst der große Aron Manfeld Beziehungssschwierigkeiten hat, besteht für den kleinen Dieter Wal mit dem Aussehen eines abgewrackten Sparkassen-Filialleiters und dem Denkvermögen eines Flohs vielleicht Hoffnung.

Danke, Aron!

Die sprachlich bewusst sehr reduktionistische Machart des Gedichtes, auch andere Deiner jüngsten, halte ich für gelungen und bemerkenswert.

Weniger ist mehr.

 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 16:37:
Ich kenne Dich zwar bisher nur virtuell, lieber Dieter, doch halte Dich für einen hochintelligenten, starken und - was das Wichtigste ist - feinen Kerl.

Von Dir kann ich mir eine Scheibe abschneiden.

 Dieter Wal meinte dazu am 22.11.22 um 00:17:
Danke. <3

 AlmaMarieSchneider (20.11.22, 19:12)
Lieber Aron,

mir ist es zwar so nie ergangen. Da war immer Luft für Eigenleben und kein Erdrücken. Dein Gedicht ist aber so real und gut aufgebaut. Ich befand mich plötzlich mitten drin.

Liebe Grüße
Alma Marie
Taina (39) meinte dazu am 20.11.22 um 20:03:
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 20.11.22 um 20:09:
Liebe Taina,

mir scheint es manchmal auch so, aber es kam mir doch wie Du sagst paradox vor.
Jetzt muss ich darüber nachdenken, natürlich speziell über die Herren der Schöpfung.

 AngelWings meinte dazu am 20.11.22 um 20:13:
Kopf auf Tisch hauen, Au! 
Der Mensch hat Freiraum! Na ja ich möchte auch nicht ein gesperrt sein! 
Wer will das? 

Man muss sein Freiraum haben, und sich zur falten  zu gönnen.

 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 16:56:
Die Polarität zwischen Mann und Frau schwindet, was ein zentrales Thema meiner Lyrik ist.

 AngelWings (20.11.22, 20:18)
Es geht eher hier mit einander, sprechen! 

Und eine Ruhe Punkte! 

Das haben viele Menschen die Ruhe suchen.

 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 16:46:
Tainas These ist interessant, doch glaube ich eher an Almas Sicht der Dinge.

Das wäre ein Thema für ein Seminar.
Taina (39) meinte dazu am 21.11.22 um 18:04:
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 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 18:21:
Die Frau ist aus meiner Sicht sozial überlegen, vielleicht auch intellektuell, da sie eher zur Reife gelangt.

In der Literatur finden wir den Sandkasten der Schreiber, die ihre Lebensunfähigkeit in Buchstaben drücken.

Hesses Steppenwolf ist der Beleg für das männliche Sichselbstvollernstnehmen.

 AngelWings meinte dazu am 22.11.22 um 15:48:
Nicht kannst gibt auch andere Geschlecht!

 Regina (21.11.22, 00:44)
Nichts haben sie einander noch zu sagen. Die Partnerin findet es normal, in der alltäglichen Gewohnheit und beim Fernsehen zu verharren, während der Prot. sich von der öden Atmosphäre freimachen will. Vor einer Trennung aus dem Leben gegriffen.

 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 16:43:
Beide hätten sich noch viel sagen müssen, liebe Regina, doch haben wir den Dialog in der westlichen Industriegesellschaft verlernt.

Der Protagonist verharrt autistisch in der Reflexion, die Partnerin in der Routine.

 DanceWith1Life (21.11.22, 05:00)
Idee und Umsetzungen gefallen mir, habe allerdings noch keine Frau getroffen, egal aus welchem Milieu, die solche Launen derart platt ignoriert.

 Aron Manfeld meinte dazu am 21.11.22 um 16:39:
Diese Launen, lieber Dance, sind nur ein innerer Monolog, die die Frau nicht hört.

 DanceWith1Life meinte dazu am 21.11.22 um 20:48:
so hast du es dargestellt, gelungen, wie ich finde, aber wie gesagt, ich habe noch keine getroffen, die diesen "inneren Monolog" überhört hätte

 Aron Manfeld meinte dazu am 22.11.22 um 12:43:
Vermutlich flüsterst Du im Schlaf, mein Lieber.

 DanceWith1Life meinte dazu am 23.11.22 um 04:34:
Never enough

 Aron Manfeld meinte dazu am 27.11.22 um 11:11:
Lucy in the Sky with Diamonds ...
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