6 drabble-sonettjes zum 13ten mal / was hoffentlich nun keine unglückszahl (13)
Drabble zum Thema Fantasie
von harzgebirgler
„man könnt’ sich schon mal in den hintern beissen
wenn etwas nicht so hinhaut wie es soll“
sprach ed zu ben jüngst an nem richtig heißen
sommernachmittag jedoch von groll
war keine spur in eds gesicht zu sehen
denn nobody is schließlich ja perfect
manch sachen drängt es quasi schiefzugehen
zumal kein mensch je ganz in ihnen steckt!“
„der teufel steckt in ihnen dann weit eher“
ergänzte ben „am liebsten im detail;
als sozusagen ein aufs schiefgeh’n steher
hält er nur selten maulaffen drin feil
nein sorgt dafür daß dinge uns mißlingen
die wir ansonsten fast mit links vollbringen!“...
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gar manches trinchen hält sich für erlesen
doch bleibt ne trine voll ihr leben lang
ist oftmals auch ein sprichwörtlicher besen
da graut es vor selbst jedem besenschrank
wenn dann im trinenkopf noch meisen kreisen
die groß fast schon wie lämmergeier sind
und längst des kleinhirns letzten rest verspeisen
ja dann oh schnöde welt sieh an zerrinnt
des dummen trinchens traum von ruhm und ehre
der weiter nichts als bloß ein wunschtraum war
und wenn das trinchen nicht so dämlich wäre
dann würd’ es auch die wirklichkeit gewahr -
vielleicht sind solche meisen mehr trichinen
und höhlen gerne aus dergleichen trinen...
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seit sicher fast unvordenklichen zeiten
da liegen zapf- mit wasserhahns im streit
und kein schwein weiß worüber sie sich streiten
es ist halt eben so seit langer zeit
sie schenken sich auch wirklich nicht die bohne
nur federn fliegen bei so gut wie nie
denn wie man weiß sind sie bekanntlich ohne
jedes gefieder und kein federvieh
doch ist man bis aufs blut sich am bekämpfen
und irgendeiner streckt die waffen schon
das kann des gegners kampfeslust nicht dämpfen
nein solchs zu glauben wäre illusion
der kampf geht klar dann irgendwann flott weiter -
die zapf- und wasserhennen nehmen’s heiter...
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gut kirschen ist durchaus mit hexen essen
es müssen aber tolle kirschen sein
sonst kannst du das natürlich voll vergessen
die fall’n sonst so auf naschwerk nicht groß rein
nein hexen sind in dieser hinsicht eigen
und gehen da echt keinem auf den leim
breiten auch den mantel gern vom schweigen
über ihren hang zu krötenschleim
doch sie tuen keinem was zuleide
der sie selber schön in frieden läßt
reiten nachts mal schnucken auf der heide
wenn der schäfer schläft schön tief und fest
hermann löns hat das einmal gesehen
und ihm blieb vor schreck das herz fast stehen...
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ein lottoschein läßt wen vor freude strahlen
und ist ja dann erst wirklich mal ein schein
wenn mindestens so sechs von deinen zahlen
gezogen wurden - was kann schöner sein?!
es gibt ja scheine echt nun jede menge
trau- persil- waffen- führer- fahrzeug- flug-
geprüft wird für zumeist mit ein’ger strenge
mitunter aber kommt’s auch zu betrug
den sonnenschein heraus muß man hier heben:
das ist der schein an dem das leben hängt
selbst geldscheine tät’s ohne ihn nicht geben
obwohl das mancher krösus wohl kaum denkt -
als scheinheilig bezeichnet man figuren
die beispielsweise treu tun doch rumhuren...
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herr sellerie und frau tomate schritten
zum tanz einst würdevoll echt wie nur was
er musste sie dazu auch kaum groß bitten
denn längst lag ihr an ihm und nicht nur das
sie wollte der frau pflaume nämlich zeigen
was eine harke ist in puncto kleid
bis selbst die eitlen feigen stille schweigen
und quasi richtig gelb werden vor neid
das sollte frau tomate toll gelingen
mit einem traum aus seide, grün wie klee,
und voll ihr dekolleté zur geltung bringen
herr sellerie sprach betört “herrjemine
ich bin von eurem anblick schier geblendet -
die götter mögen wissen wo das endet!“...
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