jung lenz liegt voll im clinch noch mit herrn winter

Sonett zum Thema Sehnsucht

von  harzgebirgler

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es lässt der frühling weiter auf sich warten
herr winter führt noch streng das regiment
duldet zwar ab und an schon einen zarten
frühlingshauch doch immerhin da trennt

ihn bislang noch ein weilchen vom beginnen
des frühlings dem kalender nach ab jetzt
selbst dann macht er sich langsam oft von hinnen
obwohl jung lenz herrn winter gerne hetzt

es muss der mensch sich in geduld halt üben
mitunter kommt der frühling schnell und lacht
als könnte ihn kein wässerchen je trüben

doch einen strich durch seine rechnung macht
nicht selten der april und dann vom eise
die heiligen stör'n auch gern lenzens kreise...


*

jung lenz sah ich sich schon die schuhe binden
und in die stirn fiel ihm dabei sein haar
solch lockenpracht ist nicht so oft zu finden
doch lenzens' die erhellt das frühe jahr

herr winter muss das feld dem liebreiz räumen
der nun im blütenkleid bald einzug hält
es grünen läßt auf wiesen und auf bäumen
auf atmet dann und durch die klamme welt

die kälte weicht, die sonne ist am scheinen
als hätte sie das lange zeit entbehrt
und die natur im großen wie im kleinen

reckt sich ihr'm strahl'n entgegen unbeschwert -
des holden jünglings alljährliches walten
läßt auch frau flora nicht mehr an sich halten...


*


mensch holder jüngling zaudere nicht länger
tritt ein oh lenz mit pracht ins jahreshaus
fürn winter mög's nun eng werden eng und enger
treib ihm noch weit'res walten gründlich aus

mach grünen und mach blühen rings die fluren
versieh die bäume schön mit neuem kleid
aufatmend folgt das herz dann deinen spuren
und öffnet deinem glanz sich selbst gern weit

eil leichten fußes schlank mit gold'nen locken
durch feld und wald dass wach werd' die natur
wir auch nicht mehr meist trist in stuben hocken

belebe uns mit zaub'rischer bravour -
und wie verwandelt schreitet mensch im freien
wo ihn allseits erfreut frohes gedeihen
...


*


längst lauscht doch die natur auf lenzes schritte
dem jüngling schon entgegen schlägt ihr herz
und wir - ja quasi voll in ihrer mitte -
erhoffen uns sein kommen noch im märz

manch vögel zwitschern lockend in den zweigen
bereits die kahl noch sind ganz ohne grün
ach möge sich der lenz doch endlich zeigen
und alle welt erfreu'n mit frischem blüh'n

der winter allerdings hat seine launen
kann sein dass schnee sogar an ostern fällt
frau holle birgt im wolkenhaus viel daunen

und überschüttet damit gern die welt -
zaghaft betritt der lenz des jahres stufen
und kommt auf jeden fall dann wie gerufen
...



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Kommentare zu diesem Text


 Moja (11.03.23, 10:52)
Haus & Hofdichter des Frühlings, du rufst ihn herbei...  :)
schön, die Veränderungen der Jahreszeit auf dem Foto mitzuverfolgen, 
verschneite Märzgrüße,
Moja

 harzgebirgler meinte dazu am 12.03.23 um 09:37:
:) :) 
der alte platz mit brunnen und rathaus
sieht im sommer wahrlich anders aus!

hoffnungsfrohe dankesgrüße vom harzer
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