Ein schwerer Gang
Szene zum Thema Trauer/Traurigkeit
von uwesch
Dieser Text ist Teil der Serie PHASEN DES LEBENS (Prosa)
Kommentare zu diesem Text
Ich würde den Friedhof nicht in der unmittelbaren Nähe eines natürlichen Bachlaufs positionieren, lieber Uwesch - in aller Regel steht das Grundwasser dort nämlich so hoch an, dass es einem beim Gräberschaufeln sofort entgegenkäme und allenfalls einen Feuerlöschteich möglich machte.
Und erst bei Hochwasser!
Man achte stets darauf, dass Gräber (auch an der tiefsten Stelle) nicht direkt mit dem Grundwasser kommunizieren, sonst hat man die "Ahnenbrühe" mitsamt ihren Keimen im Quellwasser, mit dem man sich weiter unten die Zähne putzen möchte.
Auch das - auf Wunsch des gemeinsamen Sohnes - Fernbleiben des Ex-Ehemannes vom Leichenschmaus würde ich nicht so despektierlich als "sich absetzen" bezeichnen. Es kann doch sein, dass dem Exgatten damit wehgetan wird.
Trotzdem heiter
kipper
Und erst bei Hochwasser!
Man achte stets darauf, dass Gräber (auch an der tiefsten Stelle) nicht direkt mit dem Grundwasser kommunizieren, sonst hat man die "Ahnenbrühe" mitsamt ihren Keimen im Quellwasser, mit dem man sich weiter unten die Zähne putzen möchte.
Auch das - auf Wunsch des gemeinsamen Sohnes - Fernbleiben des Ex-Ehemannes vom Leichenschmaus würde ich nicht so despektierlich als "sich absetzen" bezeichnen. Es kann doch sein, dass dem Exgatten damit wehgetan wird.
Trotzdem heiter
kipper
Na ich sehe, dass Du Dir viele Gedanken zum letzten "Standort" gemacht. Ich selbst bin für Verbrennung und Sendung des Rauchs gen Himmel und das Problem mit der Asche sollen meine Kinder regeln. Mir ist das alles eigentlich völlig egal.
Dank Dir für Deine ausführliche Auseinander-setzung mit dem Text und LG Uwe
Dank Dir für Deine ausführliche Auseinander-setzung mit dem Text und LG Uwe
Die "Letzten Reste" sollten uns nicht egal sein, lieber Uwesch, schon gar nicht dann, wenn wir sie öffentlich bedichten.
Natürlich könnte sich jeder verbrennen und seine Asche irgendwohin streuen lassen - da passiert keinem etwas.
Ein Friedhof mit Tausenden von faulenden Leichen aber ist etwas anderes. Der wurde schon zur Steinzeit nicht irgendwo, sondern dort angelegt, wo die wieder zu Erde Werdenden - häufig zuvor infektiös Todkranke - "schadlos" verwesen konnten.
In aller Regel ordnen wir - wenn wir noch können - unsere "Letzten Dinge" so weit wie möglich. Viele organisieren sich schon zu Lebzeiten eine Grabstelle. Offenbar hast Du Dich für eine Feuerbestattung entschieden, aber den Ort für die Verbringung der Urne noch nicht festgelegt.
Da in Germanien (im Gegensatz z. B. zur Schweiz) auch für Urnen immer noch Friedhofszwang herrscht, sind für Deine hiesige Bestattung entweder friedhofsgebundene Urnenrgräber oder so genannte "Friedwälder" (Massen-Urnengräber auf ausgewiesenen, genehmigten Flächen) bzw. "See-Urnenbestattungen" (auf gekennzeichneten Meerwassergrundstücken) zulässig.
Du siehst, dass wir selbst nach unserem Tod nicht tun und lassen können, was wir wollen, sondern auch posthum noch "verwaltet" werden.
Übrigens: Wenn Du alles noch zu Lebzeiten regelst (und keine "Sterbeversicherung" abschließen möchtest): Du kannst Deine Bestattungskosten im Voraus bezahlen und als "Außergewöhnliche Belastung" von der Steuer absetzen. Falls Du in der Schweiz Bekannte oder Verwandte hast, die schriftlich erklären, Deine Urne zu übernehmen, kann der Bestatter diese mit der Post nach Uri, Bern oder Zürich schicken. Kostet derzeit nicht mehr als 76.- €. In der Schweiz kann die Urne dann als Bücherstütze dienen, auf dem Kaminsims stehen oder ihr Inhalt als Mineraldünger für das Gemüsebeet verwendet werden. Tu felix Helvetia!
Ganz besonders heiter
kipper
Natürlich könnte sich jeder verbrennen und seine Asche irgendwohin streuen lassen - da passiert keinem etwas.
Ein Friedhof mit Tausenden von faulenden Leichen aber ist etwas anderes. Der wurde schon zur Steinzeit nicht irgendwo, sondern dort angelegt, wo die wieder zu Erde Werdenden - häufig zuvor infektiös Todkranke - "schadlos" verwesen konnten.
In aller Regel ordnen wir - wenn wir noch können - unsere "Letzten Dinge" so weit wie möglich. Viele organisieren sich schon zu Lebzeiten eine Grabstelle. Offenbar hast Du Dich für eine Feuerbestattung entschieden, aber den Ort für die Verbringung der Urne noch nicht festgelegt.
Da in Germanien (im Gegensatz z. B. zur Schweiz) auch für Urnen immer noch Friedhofszwang herrscht, sind für Deine hiesige Bestattung entweder friedhofsgebundene Urnenrgräber oder so genannte "Friedwälder" (Massen-Urnengräber auf ausgewiesenen, genehmigten Flächen) bzw. "See-Urnenbestattungen" (auf gekennzeichneten Meerwassergrundstücken) zulässig.
Du siehst, dass wir selbst nach unserem Tod nicht tun und lassen können, was wir wollen, sondern auch posthum noch "verwaltet" werden.
Übrigens: Wenn Du alles noch zu Lebzeiten regelst (und keine "Sterbeversicherung" abschließen möchtest): Du kannst Deine Bestattungskosten im Voraus bezahlen und als "Außergewöhnliche Belastung" von der Steuer absetzen. Falls Du in der Schweiz Bekannte oder Verwandte hast, die schriftlich erklären, Deine Urne zu übernehmen, kann der Bestatter diese mit der Post nach Uri, Bern oder Zürich schicken. Kostet derzeit nicht mehr als 76.- €. In der Schweiz kann die Urne dann als Bücherstütze dienen, auf dem Kaminsims stehen oder ihr Inhalt als Mineraldünger für das Gemüsebeet verwendet werden. Tu felix Helvetia!
Ganz besonders heiter
kipper
Dank Dir für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich muss da wohl mal demnächst mit meinen Kindern ins Gespräch kommen. Für viele Menschen, auch meine Eltern, war es ein Tabu-Thema, das vermieden wurde.
LG Uwe

@kipper
Also kipper,
so geht es nicht. Nach dem Tod auch noch arbeiten oder zumindest ausgesucht nützlich sein?. Neee.
Nützlich ja, aber zufällig. Es geht ja nichts verloren.
In der Schweiz kann die Urne dann als Bücherstütze dienen, auf dem Kaminsims stehen oder ihr Inhalt als Mineraldünger für das Gemüsebeet verwendet werden. Tu felix Helvetia!
so geht es nicht. Nach dem Tod auch noch arbeiten oder zumindest ausgesucht nützlich sein?. Neee.
Nützlich ja, aber zufällig. Es geht ja nichts verloren.
Herrliche Analyse zur Nützlichkeit als Bücherstütze. Ich werde mal meine Kinder fragen, was sie davon halten. Wahrscheinlich werden sie sich nicht streiten, nichts tun und es dem Staat überlassen, wie meine Asche "genutzt" wird.
Bei meiner Mutter wurde sie auf eine anonyme Fläche eines Waldfriedhofes am Stadtrand Hamburgs entsorgt. Ich habe es mir angeschaut. Saftiger Rasen sprießte der Sonne entgegen. Wir Kinder mußten uns um nichts kümmern. Vater hat das alles wohl aus der Ferne in Baden-Baden geregelt.
Sterben scheint noch komplizierter zu sein als geboren zu werden
P.S.: Dank für Deine Empfehlung und LG Uwe
Bei meiner Mutter wurde sie auf eine anonyme Fläche eines Waldfriedhofes am Stadtrand Hamburgs entsorgt. Ich habe es mir angeschaut. Saftiger Rasen sprießte der Sonne entgegen. Wir Kinder mußten uns um nichts kümmern. Vater hat das alles wohl aus der Ferne in Baden-Baden geregelt.
Sterben scheint noch komplizierter zu sein als geboren zu werden

P.S.: Dank für Deine Empfehlung und LG Uwe
Antwort geändert am 29.03.2023 um 16:20 Uhr
Antwort geändert am 29.03.2023 um 16:20 Uhr
Antwort geändert am 29.03.2023 um 16:20 Uhr
Antwort geändert am 29.03.2023 um 16:21 Uhr
dem text verleiht keinen froh'n ton
auch der unversöhnliche sohn!
lg vom harzer
auch der unversöhnliche sohn!
lg vom harzer
Yes
Dank Dir, auch für die Empfehlung. LG Uwe
