Pocahontas Vorstellungen über den Tod

Gedicht

von  Pearl

Ich träume von einem Mann, er ist jung, vielleicht ist er der Tod.
Wir sind seelengleich, ich bin bereit für meine letzte Taufe.
Meine Flügel sind offen, meine Liebe, so weiß wie eine Taube,
und so schwer wie die Fracht einer Feder auf einem Boot.

Sonne, Mond oder diese Sterne können mich nicht aufhalten.
Ich flüchte in seine Umarmung wie Moses nach Kanaan.
Ich sehe mein traurigschönes ... vorüberziehen, sehe ich ihn an,
nur er konnte die Flügel meines Seelenvogels entfalten.

Ist er die Liebe, ist er der Tod? Ich habe gelernt, es ist das Gleiche.
Wie Pocahontas weiß ich, dass alles eins ist, und belebt.
Ich öffne meinen Mund und die Taube verlässt mich, sie schwebt.
Die Liebe lebt weiter, dort und hier, nur auf andere Weise.



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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (31.05.23, 08:57)
Sehr stark. LG

 Pearl meinte dazu am 31.05.23 um 09:58:
Ich mag ihn auch. Anfangs war im Gedicht die Liebe schwer wie eine zu große Fracht, weil stark. Aber nein, Liebe ist rein und leicht...

Danke dir <3

Liebe Grüße,

Stefanie
Teolein (70)
(31.05.23, 09:02)
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 Pearl antwortete darauf am 31.05.23 um 10:05:
Danke, Theo.
Ja, diese Entfernung habe ich. Damit ich bereit bin, wenn es heute oder in fünfzig Jahren so weit ist. Also keine Besorgnis, bitte <3 Ich war ihm auch mal nah und es war sehr schön. Ich glaube, wir müssen keine Angst haben.

Liebe Grüße

Antwort geändert am 31.05.2023 um 10:15 Uhr

 Dieter Wal (31.05.23, 09:16)
Beeindruckendes Gedicht über Eros Thanatos. Sprachfluss und Reime wirken ganz natürlich. Mir gefallen darin die Vergleiche mit Moses und Pocahontas am besten. Die Gedanken- und Bilderwelt erinnert mich an Cocteau- und Picasso-Zeichnungen. Eine zarte, traumhafte Lyrik, die in ihrer Tiefe und Empfindsamkeit auf mich fast noch jugendlich wirkt. It's magic. Glückwunsch!

 Pearl schrieb daraufhin am 31.05.23 um 10:10:
Danke, Dieter Wal, für diesen Wow - Kommentar. Picassos Zeichnungen möchte ich mal sehen, ich kenne nur überteuerte ;) Gemälde von ihm!
Eine Freundin sagt, ich wirke (von meiner Art her) auf sie manchmal wie eine Jugendliche... also...

Liebe Grüße,

Stefanie

 Dieter Wal äußerte darauf am 31.05.23 um 13:31:
Glaub ich sofort.

Ist die teilweise Verwendung "unreiner" Reime beabsichtigt? Ich finde sie gut und mir gefallen sie auch bei W. B. Yeats.

 Pearl ergänzte dazu am 31.05.23 um 16:47:
Yeats möchte ich mal lesen...
Aber nein, ich schreibe dafür viel zu intuitiv, und danach wie das Bild/der Klang auf mich wirken.

 Dieter Wal meinte dazu am 31.05.23 um 16:48:
Oha. Danke.

 ginTon (31.05.23, 18:02)
immer, wenn ich den Namen Pocahontas höre, schwirrt mir eher dieser deutsche Song durch den Kopf, statt der realen Geschichte. hier aber eine schöne Versinterpretation...

 Pearl meinte dazu am 31.05.23 um 18:58:
Danke :)
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