(30.09.2013, 23:23, via deepL aus Slowakischen)
Der Mann stieß die Schwingtür in der Manier von Saloons in Hollywood-Western auf, ging ein wenig fluchend, aber durchaus zielstrebig zur Theke und verlangte mit heiserer Stimme zwei Unzen Rum. "Ich will Hausmannskost!", wiederholte er.
"Hier bekommst du nichts, sicher keinen Rum da musst du woanders hingehen. Ich weiß nicht, vielleicht zurück in die Schule. Vielleicht sogar zu einem Psychiater. Oder zu einem Pfaff. Ich weiß nicht, wer sonst das Ding 'um' herausgeben kann, wer sonst unter uns es hat, wenn wir es alle in Alkohol ertränken", lächelte die Blondine den Kunden an, das massive Dekolleté wackelte entsprechend.”Wir haben nur Um!”, sagte sie mit stolzer, trotziger Ironie.
“Um heisst ‘Verstand’ auf Slowakisch – und den hast du wohl keinen.”, sie goss das grössere Schnapsglas voll.
"Dann schenken Sie mir zwei Dezi von diesem Inländischen Rum ein! Ich seh's doch dort im Regal! Wissen die nicht, wie man das auf Slowakisch schreibt, oder was?"
"Willst du nun trinken, oder willst du vernünftig sein? Das macht doch keinen Sinn, erst willst du, dass ich dir einschenke und dann den Rum! Das eine und das andere schließt sich fast aus", kicherte die Bardame und nahm eine Flasche österreichischen Rum in die Hand.
"Aber ich will keinen aus Österreich!", protestierte der Typ, "das ist alles noch aus dem Westen! Ich will unseren, slowakischen! Die haben dort einen 'Strohrum', also auch nyx aus Kuba!"
"Wir haben keinen mehr, ähm, wir haben ihn schon lange ausgetrunken." , sagte die Bardame.
" Wir haben unseren Verstand ertränkt wie ein ungewollte Welpe tränkt im Wasser, aber wir im Alkohol", warf der einzige Gast in der Bar ein, der an einem Tisch am Fenster saß und seinen Laptop vor sich aufgeschlagen hatte. "Es geht mich zwar nicht direkt an, aber wenn du deinen Verstand gewinnen willst, dann geh woanders hin, nicht in einen Puff. Hier bekommst du eher eine Ohrfeige, als dass man etwas Gescheites zustande bringen würde!"
"Hast du Lust auf eine Schlägerei?", wandte sich der Kunde, der "heimischen Rum" wollte, an den Sitzenden, der wohl Stammgast im Lokal war.
"Ich bin nicht auf der Suche nach einer Schlägerei, ich will Ihnen nur erklären, was einen Weisen wie Sie in einer slowakischen Kneipe erwartet! Es ist nicht meine Schuld, ich war und bin immer noch gegen die EU! Ich will mich eigentlich nicht schlagen, aber ich habe zum Beispiel eine Portion 'Bryndza-Käse' in der Tasche, die ich dir schenken könnte, nur ich weiß nur nicht, ob es die österreichische ist, oder die polnische, oder unsere ehrliche Bryndza. Die EU kann sich nicht entscheiden, welcher Name die richtige ist..."
Das Bierglas, das der Besucher aus der Spüle am Tresen holte, wurde bereits durch die verrauchten Äther getragen. Ein Waffenersatz?
Das europäische Gleichgewicht war wieder in die richtigen, ausgetretenen Bahnen gelenkt: Wo eine Kneipe ist, da ist manchmal auch ein Kampf, wo ein Rum ist, da ist kein UM!
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