Friedhofslyrik
Kurzgedicht zum Thema Tod
von Gabyi
Kommentare zu diesem Text
Ich freue mich über so manchen Fauxpas an mir und redete es mir schon oft im Nachhinein schön. Wenn ich tot bin fange ich wahrscheinlich an zu Leben.
Naja, sei´s drum.
Schönes Gedicht.
Grüße
Naja, sei´s drum.
Schönes Gedicht.
Grüße
@S4SCH4: danke für die Empfehlung
@uwesch: auch dir vielen Dank fürs Empfehlen
Lg Gabyi
@uwesch: auch dir vielen Dank fürs Empfehlen
Lg Gabyi
Wenn ich tot bin fange ich wahrscheinlich an zu Leben.
Temporäres Testament
Nach meinem Tode (Trauer streng verbeten)
verlaß ich diesen elenden Planeten.
Wenn Plato recht hat – Plato ist mein Mann - :
erst wenn man tot ist, fängt das Leben an.
Kapitel Eins beginnt mit dem Begräbnis,
der Seele letztes irdisches Erlebnis.
Auf meines freue ich mich heute schon!
Da gibt es keine Trauerprozession.
Kein Lorbeerkranz vom Bund der Belletristen.
Kein Kunstvaein hat mich in seinen Listen ,
kein Dichtazirkel... Sagen wir es schlicht:
Gesellig war die sanft Entschlafne nicht.
Der Redakteur, den sie einst tödlich kränkte,
als er sein Mäntlein nach dem Winde hängte,
hat ihren Nachruf lange schon gesetzt.
Der schließt: „M.K. War reichlich überschätzt.“
Diverse Damen, deren Herren Gatten
zuzeiten eine Schwäche für mich hatten,
die werden selbst im Regen Schlange stehen,
um mich auch wirklich mausetot zu sehen.
Die strengen Richter meiner wilden Jugend
entdecken der Verstorbnen edle Tugend …
Und eingedenk der menschlichen Misere
vergießt so mancher eine Anstandszähre.
Den wahren Freunden, ach, sie sind zu zählen!
Werd ich vielleicht zuweilen etwas fehlen.
Moral: Was euch im Leben zu mir zog,
hebt es nicht auf für meinen Nekrolog!
Nach meinem Tode (Trauer streng verbeten)
verlaß ich diesen elenden Planeten.
Wenn Plato recht hat – Plato ist mein Mann - :
erst wenn man tot ist, fängt das Leben an.
Kapitel Eins beginnt mit dem Begräbnis,
der Seele letztes irdisches Erlebnis.
Auf meines freue ich mich heute schon!
Da gibt es keine Trauerprozession.
Kein Lorbeerkranz vom Bund der Belletristen.
Kein Kunstvaein hat mich in seinen Listen ,
kein Dichtazirkel... Sagen wir es schlicht:
Gesellig war die sanft Entschlafne nicht.
Der Redakteur, den sie einst tödlich kränkte,
als er sein Mäntlein nach dem Winde hängte,
hat ihren Nachruf lange schon gesetzt.
Der schließt: „M.K. War reichlich überschätzt.“
Diverse Damen, deren Herren Gatten
zuzeiten eine Schwäche für mich hatten,
die werden selbst im Regen Schlange stehen,
um mich auch wirklich mausetot zu sehen.
Die strengen Richter meiner wilden Jugend
entdecken der Verstorbnen edle Tugend …
Und eingedenk der menschlichen Misere
vergießt so mancher eine Anstandszähre.
Den wahren Freunden, ach, sie sind zu zählen!
Werd ich vielleicht zuweilen etwas fehlen.
Moral: Was euch im Leben zu mir zog,
hebt es nicht auf für meinen Nekrolog!